Pressemitteilung: Mehr Rücksichtnahme auf Mensch und Natur - Nationalparkverwaltung und Kuratorium appellieren an die Vernunft 

Die Corona-Einschränkungen belasten jeden Einzelnen und die Gesellschaft insgesamt. Dabei ist der Ton rauer geworden und manchmal liegen die Nerven blank. Das spürt auch Rainer Lämmerhirt, Bürgermeister der Stadt Amt Creuzburg. Er ist zugleich Vorsitzender des Kuratoriums für den Nationalpark Hainich und unterstützt den Nationalpark seit vielen Jahren. Daher ist ihm an einer guten Entwicklung und Atmosphäre zwischen Nationalparkverwaltung, Besuchern und Anwohnern im Interesse der Region sehr gelegen. 

„Flächen wie der Nationalpark Hainich sind wichtige Ausgleichs- und Rückzugsflächen nicht nur für die Natur, sondern auch für den Menschen, gerade in diesen Zeiten“ so Nationalparkleiter Manfred Großmann. „Voraussetzung dafür ist aber, dass sich der Mensch an gewissen Regeln hält. Er ist hier nur Gast.“ Vorrangiges Ziel eines Nationalparks ist die ungestörte Entwicklung. Dies ist in Deutschland nur auf wenigen Flächen möglich; aktuell umfassen die Nationalparke lediglich 0,6 % der Fläche. 

Gerade im vergangenen Jahr war aber zunehmend eine gewisse Rücksichtslosigkeit festzustellen: Selbstverständliche Verbote wie Hunde frei laufen zu lassen oder Pflanzen auszureißen werden nicht akzeptiert, ein höflicher Hinweis eines Rangers darauf wird mit einer Beleidigung beantwortet. Radfahrer befahren entgegen den gesetzlichen Regelungen einfach alle Wege, auch schmale Wanderpfade. Wo einem Wege nicht passen, wird Hand angelegt und werden Stämme zerlegt, so passiert im Langen Tal. Zählgeräte, um Besucherbewegungen zu erfassen und zu analysieren, wurden bewusst zerstört, mit einem Schaden von mehr als 10.000 Euro. 

„Der Nationalpark Hainich ist ein Gewinn für die Region. Die erreichte hohe Qualität, die vor 10 Jahren sogar zum Welterbe-Titel geführt hat, ist für uns alle aber auch Verpflichtung, sich an die Regeln zu halten und rücksichtsvoll mit der Natur und den Mitmenschen umzugehen“, so Rainer Lämmerhirt. Als Vorsitzender des Kuratoriums, das den Nationalpark beraten soll und in dem zahlreiche Gemeinden und Verbände vertreten sind, sind ihm Klagen und Vorschläge nicht fremd. Probleme sollten aber im Dialog mit der Nationalparkverwaltung geklärt werden und nicht eigenmächtig. „Nur so schaffen wir es, auch unserer Verantwortung für den Erhalt dieses einmaligen Gebietes für kommende Generationen gerecht zu werden“. 

Nationalparkleiter Manfred Großmann verweist auf die vielen in 20 Jahren geschaffenen Möglichkeiten, sich im Nationalpark zu erholen und zu entspannen, sei es auf den 21 Rundwegen oder den 40 km Radwegen. Und er hat noch einen Hinweis für die Anwohner: „In diesem Jahr steht die Überarbeitung des Nationalparkplans an, wo Bürger und Gemeinden die Möglichkeit haben, sich mit Vorschlägen zur weiteren Entwicklung des Nationalparks und seiner Region einzubringen“.