Fliegen am Harsberg - Zeitungsartikel berichten 

Am 6. Oktober 1932 erschien folgender Artikel über eines der ersten Segelfliegertreffen auf dem Harsberg in der Zeitung: “Über das vom Gau Thüringen der Gruppe Mitteldeutschland im Deutschen Luftfahrt-Verband veranstaltete Treffen auf dem Harsberg bei Lauterbach werden uns folgende Einzelheiten gemeldet: Am Sonnabend 6 Uhr morgens war allgemeines Wecken. Um 8 Uhr rollte Ortsgruppe auf Ortsgruppe mit ihren Transportwagen zum Harsberg. Die Segelflugzeuge wurden aufgebaut und mit den ersten Probestarts begonnen. Nach Eröffnung des Wettbewerbes herrschte auf den Startplätzen Hochbetrieb, ein Segelflugzeug nach dem anderen erhob sich in die Lüfte, zog lautlos und majestätisch seine Kreise oder flog in eleganten Bögen, Kurven und Geredeausflug zu Tal. Oben auf dem Startplatz gaben die Kameraden und die Zuschauer ihr mehr oder weniger fachmännisches Urteil über die einzelnen Leistungen ab. 

Inzwischen hatte das Preisgericht seine Arbeit beendet. Sieger in der C-Klasse war Wolf auf dem “Falken” des Technikums Frankenhausen, der durch seine Flüge und den Zeitflug von 2 Stunden 10 Minuten großes Können zeigte. 

Zweiter wurde Bätz aus Erfurt auf “Max Standfuß”, der beim zweiten Start 50 Minuten in der Luft blieb.

Am Abend rollte dann nach einem dreifachen Hoch auf Lauterbach eine Gruppe nach der anderen ihrem Heimatort entgegen. Alle Segelflieger können stolz sein auf ihre Leistungen am Harsberg. 

Dem Vorsitzenden des Gaus Thüringen, Herrn Brühl aus Weimar gebührt besonderer Dank für seine geleistete Arbeit für das Gautreffen am Harsberg.” 

Im Oktober 1933 vermeldete die Presse: “Neuer Segelflugrekord auf dem Harsberg” 

Dabei wurde der bis dahin bestehende Dauerflugrekord von 2 Stunden 14 Minuten durch die Geraer Polizeiflieger gleich zweimal verbessert. Es gelang dem Flieger Köhler auf “Wachtmeister” 6 Stunden und 28 Minuten in der Luft zu bleiben! Leider ereigneten sich zum Schluss der Veranstaltung einige Unfälle. Bei der Landung stießen die “Wolhusia” und die “Onkel Otto” der Ortsgruppe Weimar zusammen. Beide Maschinen wurden beschädigt. Auch die “Hagen” der Ortsgruppe Mühlhausen ging zum Schluss noch zu Bruch. 

Insgesamt wurden 3 C-Prüfungen, 1 B-Prüfung und 29 B-Flüge absolviert. 

Schon 1934 wurden diese Rekorde verbessert. Vom 22. Bis 24. September 1934 fand ein Gausegelfliegen auf dem Harsberg statt. Der bekannte Meininger Segelflieger Reukauf blieb 10 Stunden und 14 Minuten in der Luft, ein neuer Rekord. Insgesamt waren 23 Flugzeuge am Start, die von 62 Piloten gesteuert wurden! 

1937 war auch die Segelfliegerlegende Hanna Reitsch auf dem Harsberg. Bei einer Kurzvisite besichtigte sie das Fluggelände und wurde von den Flugschülern mit großer Begeisterung begrüßt. 

Fliegen am Harsberg - Zeitungsartikel berichten 

Den Weg zum Fliegerhang wiesen kunstvoll hergestellte Wegweiser, hier ein Beispiel vom Ortsrand Mihla

 

Fliegen am Harsberg - Zeitungsartikel berichten 

Blick auf den Hangar und die Segelfliegerschule mit der bekannten Veranda, Aufnahme 1938

 

Fliegen am Harsberg - Zeitungsartikel berichten 

Der Pilot Heinrich Sell aus Erfurt stürzte nach 3,5 stündigen Hangflug mit dem Segelflugzeug “D-Standfuß” in den Wald. Personenschaden entstand keiner, das Segelflugzeug wurde stark beschädigt. 

- R. Lämmerhirt-

 

 

 

 

Mihla, 25. 11. 2015