Historisches  Die "adligen Fräuleins aus Frankenroda" Seit geraumer Zeit hält Frau Andrea Singwald aus Nazza zu Frau Rosemarie Steiner aus Solingen. Frau Steiner, entfernt mit den Mihlaer Harstalls verwandt, beschäftigt sich seit Jahren mit der Erforschung der Heimatgeschichte. Über sie kam Frau Singwald in den Besitz einiger Fotos, die wiederum zur Heimatgeschichte unserer Region gehören. Sie stellte diese Fotos für die Mihlaer Ortschronik zur Verfügung, vielen Dank den beiden Damen!  Ilse und Johanna von Harstall in Frankenroda, aufgenommen wohl nach dem Tode der dritten Schwester Mgdalena nach 1971.Es geht um die "adligen Fräuleins" von Frankenroda. Vielen älteren Einwohnern sind sie sicher noch gut bekannt: Johanna, Ilse und Magdalena von Harstall. Sie lebten lange Jahre, zuerst gemeinsam mit der Mutter Johanna Luise, im Wohnhaus der heutigen Bäckerei (Cafe "Gisela"). Das Familiengrab dieser Linie der Harstalls auf dem Mihlaer fRiedhof, die Gräber von links: Karl von Harstall, seine Frau Luise, sein Sohn Hans Wilhelm und die Gedenkplatte der gerade verstorbenen Magdalena. Die rechte Platte ist noch nicht beschriftet, wurde es auch nie, da die Anlage einige Jahre später abgerissen wirde. Die drei unverheirateten Damen stammen aus der Mihlaer Linie der Familie von Harstall. Die Mutter, Johanna Luise, geborene Bardowyck, war mit Karl von Harstall (1859 - 1936) verheiratet. Karl von Harstall, Bruder des letzten Mihlaer Harstalls Georg Ludwig Ernst (1945 verstorben) musste 1895 sein Rittergut Rotes Schloss aus wirtschaftlichen Gründen aufgeben. Er zog nach Eisenach und lebte fortan in bürgerlichen Verhältnissen.  Wenig bekannt ist, dass zur Familie mitHans Wilhelm auch noch ein Sohn gehörte (1903 geboren). Dieser wurde nach dem I. Weltkrieg Offizier und kam 1937 als Hauptmann im Stabe des Höheren Fliegerkommandeurs im Luftkreis IV angeblich bei einem Unfall ums Leben. Magdalena von Harstall starb im Jahre 1971 und wurde noch an der Seite Ihrer Eltern und ihres Bruders im Familiengrab auf dem Mihlaer Friedhof beigesetzt. Die beiden anderen Schwestern lebten noch einige Jahre in Frankenroda und sind wohl in Eisenach beerdigt worden, denn inzwischen war das Familiengrab abgerissen und eingeebnet worden. Es befand sich links der Leichenhalle, in Höhe der heute dort angepflanzten Hecke. Mit den drei "adligen" Fräuleins starb übrigens diese Familienlinie der Harstalls nicht aus, denn wie sich nach der Wende zeigte, hatte Karl von Harstall einen jüngeren Bruder, Ernst Adalbert (1862 - 1923), der schon zu Kaisers Zeiten in die Armee eintrat und sich wenig um das väterliche Gut kümmerte. In der Armee brachte er es bis zum Generalmajor. Er starb 1923 in Weimar und hinterließ vier Töchter sowie den Sohn Hartmann August Oskar, der 1904 in Breslau geboren wurde. Hartmann von Harstall arbeitete und lebte als Arzt in Wolfenbüttel und nahm nach der Wende Kontakt mit der Gemeinde auf. Durch seine Angaben konnte die Familienchronik der Harstalls erheblich vervollkommnet werden. Er starb im April 1994, hinterließ aber mit Götz Freiherr von Harstall einen Sohn. Soweit unser kleiner Ausflug in diese beinahe vergessene Zeit und die darin handelnden Personen. Vielen Dank an Frau Singwald, die es verstanden hat, diese Geschichte wieder in Erinnerung zu bringen. R. Lämmerhirt-Ortschronist -     Mihla,29.07.2006