Seltenes Schauspiel: Werra friert zu  Bereits seit etliches Tagen ja Wochen herrscht Frost im Werraland. Und so kommt es zu dem seltenen Anblick von Eis auf der Werra. Das Foto entstand etwas oberhalb des Mihlaer Wehrs, knapp unterhalb des Geländes der Wassersportfreunde.  Zwar sind aktuell nur einige Hundert Meter zugefroren, auch nur mit einer sehr dünnen Schicht, doch auch das ist schon bemerkenswert. Anfang des 20. Jahrhunderts kannten fast alle Kinder die Kunst des Schlittschuhlaufens auf der Werra oder ihren Überschwemmungswiesen. Nach dem Krieg allerdings wurde die Werra zunehmend mit Salz belastet. Riesige Abbaubetriebe (siehe "Monte Kali" bzw. "Kalimandscharo") im Bereich Merkers, rechts der Werra DDR-thüringisch und linksseitig hessisch-bundesrepublikanisch schoben sich gegenseitig die Verantwortung dafür in die Schuhe, dass die Werra einen höheren Salzgehalt als die Nordsee hatte. Außer Aal überlebte da kaum ein Fisch. Nach 1990 wurde der thüringische Zweig der Kaliwerke abgewickelt. Neben den Arbeitsplätzen fiel auch ein großer Teil der Salzbelastung weg. Mitte der 1990er Jahre fror die Werra das erste Mal seit Jahrzehnten wieder zu. Viele Fischarten beginnen, die Werra wieder zu besiedeln.Bei dem wasserreichen und bewegten Fluß ist es aber nach wie vor selten, dass sich ein Eisdecke bildet. Grund genug für einen Spaziergang an der Werra...   Matthias SalzmannVDF-Verein der Freundedes Naturparks und Nationalparks    Mihla,28.01.2006