Gräber von zwei der Flieger in Berlin  -Zum Volkstrauertag 2005- Wir hatten vor einiger Zeit über den Abschuss einer englischen Lancaster über den Kalkgrund bei Bischofroda berichtet. In der Nacht vom 30. zum 31. März des Jahres 1944 sollten englische Bombergruppen Nürnberg angreifen. Auf dem Anflug auf dieses Ziel, die Maschinen waren auf den Britischen Inseln gestartet, erfolgte in Mitteldeutschland die Attacke von deutschen Nachtjagdstaffeln. Über den Raum Eisenach wurde eine dieser Maschinen von der Me 110 des deutschen Hauptmanns Gustav Tham von der IV. Staffel des Nachtjagdgeschwaders 5 angegriffen und schwer getroffen. Die Maschine vom Typ Lancaster I der 101 Sqadron, 1. Gruppe, unter dem Kommando von Officer D. J. Irving mit acht Mann Besatzung, erhielt schwere Treffer und explodierte noch in der Luft. Die Explosion war so stark, dass sich die Wrackteile über eine größere Fläche verteilten, wobei Teile des Rumpfes und der Motoren im Kalkgrund zu Boden gingen.  Kein Besatzungsmitglied überlebte den Absturz. Herr Eberhard Hälbig aus Eisenach ist bereits seit vielen Jahren auf den Spuren abgeschossener alliierter und deutscher Flugzeuge aus der Zeit des Weltkrieges. Er gilt in unserer Region als Kenner dieser Geschichte. Seinen Forschungen zu den Ereignissen der Luftkämpfe im Jahre 1944 ist es auch zu danken, dass die Einzelheiten der Vorgänge im März 1944 ermittelt werden konnten. So konnte er über englische Stellen auch die Namen der Besatzungsmitglieder feststellen.  Gräber der Sergeanten der australischen Luftstreitkräfte J.A. Noske, 21 Jahre, (links) und J.B. Newmann, 23 Jahre, abgeschossen und gefallen in der Nacht zum 31. März 1944 im Kalkgrund bei Bischofroda, aufgenommenauf dem zentralen Soldatenfriedhof in Berlin. Nach den englischen Unterlagen war der bereits genannte Offizier Irving Kommandeur der Maschine. Weiter zählten zur Besatzung der Sergeant F. Phillips sowie die Flieger King, Noske, Ruggett, Newmann und Adam, vermutlich alles Angehörige der australischen Luftwaffe, sowie der Fliegeroffizier Litchfield von den Canadischen Luftstreitkräften, der als Spezialoperator an Bord war. Die Anwesenheit dieses Offiziers lässt, so Eberhard Hälbig, vermuten, dass es sich um eine Führungsmaschine handelt. Deshalb auch der vom eigentlichen Bomberstrom so weit entferne Abschussort. Die Maschine flog wohl am äußersten Rand der Formation. Alle Besatzungsmitglieder fanden den Tod. Offenbar wurden nur die sterblichen Überreste von zwei Besatzungsmitgliedern durch Bergungsmannschaften entdeckt, denn diese sind wenig später auf dem Eisenacher Zentralfriedhof mit dem Vermerk der Herkunft Lauterbach beigesetzt worden. Nach dem Einmarsch der Amerikaner nach Thüringen erfolgte ihre Umbettung auf einen zentralen Kriegsfriedhof in Berlin. Dies lässt die Vermutung zu, dass die sterblichen Überreste der anderen Besatzungsmitglieder noch in der Erde des Hainichs ruhen.  Nun hat Herr Hälbig die Gräber der beiden Unteroffiziere Noske und Newmann in Berlin gefunden und deren Grabsteine fotografiert. Wir möchten an dieser Stelle nochmals bitten, dass sich an der Bergung der Maschine, deren Abschuss eine gewaltige Explosion verursachte, melden möchten, um noch bestehende Unklarheiten zu diskutieren und vielleicht weitere Hinweise über die genauen Umstände des Absturzes zu erhalten. Rainer Lämmerhirt (Mihla) in Abstimmung mit Hern Eberhard Hälbig(Eisenach)     Mihla,17.11.2005 -