Burgruine Haineck im Wanderprogramm  Die einzige erhaltene mittelalterliche Steinburg im Hainich befindet sich oberhalb Nazzas. Die Burgruine Haineck, deren Bau im Jahre 1392 abgeschlossen wurde, zählt deshalb zu den wichtigen Wanderzielen von Hainichwanderern aus Nah und Fern. Die Ruine befindet sich seit dem 600jährigen Jubiläum 1992 in der Sanierung. Damals wurde ein Burgverein gegründet, der gemeinsam mit der Gemeinde Nazza bereits viel geschaffen hat. Der weitere Verfall wurde gestoppt, die Mauerabschnitte konserviert und der kleine Turm begehbar gemacht. Auch der Burghof ist von den früheren Schuttbergen beräumt und bei allen Arbeiten gab es archäologische Bekleidung. So konnten eine ganze Menge Reste der alten Burg gefunden und gesichert werden. Neben Keramikscherben, Eisenresten und Ziegeln aus der Blütezeit der Burg wurden auch Ofenkacheln aus der Lutherzeit gefunden. Entdeckt wurden auch steinerne Grundmauern einer Zwingeranlage vor dem Burgtor. Die Haineck war nach ihrer Erbauung nur etwa 150 Jahre lang bewohnt. Zunächst lebten dort verschiedene Adelsfamilien als Vögte der Landgrafen, seit 1503 dann die aus Mülverstedt stammende Familie von Hopffgarten, die bald eine neue Nebenlinie "auf Haineck" begründete. Um 1550 zogen die Ritter dann hinab ins Tal, da die Lebensbedingungen auf der luftigen Höhe, kein Brunnen und im Winter schlechte Heizungsbedingungen, nicht gerade angenehm waren. Hinzu kam, dass die Anlage in dieser Zeit auch ihren militärischen Wert verloren hatte.  Erinnert an den Rapunzelturm in den Grimmschen Märchen. So grüßt der begehbare kleine Turm der Haineck über die Buchenwälder hinweg und macht auf sich aufmerksam. Zukünftige Überlegungen im Burgverein sollten in die Richtung gehen, wie die Burganlage nach Abschluss der Sanierung (hier steht noch der hintere große Turm aus) besser in das Tourismusangebot der Region eingebunden werden sollte. Wie groß das Interesse ist, beweisen nicht nur die alljährlichen Waldgottesdienste zu Himmelfahrt, sondern auch etliche Führungen von Wandergruppen, die mehr über die Burg im Walde erfahren wollen. Für Einzelwanderer ist der Zugang möglich, wenn man sich den Schlüssel in der Pension Buchholz oder bei Mitgliedern des Burgvereins holt. Ein vorheriger Anruf wäre hier zu empfehlen. Einige Informationen zur Burg- und Sanierungsgeschichte erfährt man dann auch im Burghof selbst.  Eine Attraktion sollte man auf jeden Fall nicht auslassen: Die Besichtigung des kleinen Turmes. Die Stahlstufen tragen übrigens die Namen der Sponsoren, Firmen, Einzelpersonen und Vereine aus der Region, einige wenige Stufen sind noch frei?   Vom Plateau des Turmes kann man die Hainichwälder überblicken, aber auch die Wartburg oder den Inselsberg erkennen. Im Westen geht der Blick bis zum Hohen Meißner.  Rainer LämmerhirtMitglied im Burgverein     Mihla,18.05.2005 -