Denkmäler in Mihla  Wir hatten in den letzten Ausgaben dieser Zeitung zwei Denkmäler rund um die Mihlaer Kirche vorgestellt. Heute wollen wir uns das Gefallenendenkmal des I. Weltkrieges anschauen. Es wurde durch die bekante Mihlaer Steinmetzfirma Schlothauer im Auftrag der Gemeinde im Jahre 1921 angefertigt. Der Gemeinderat entschied sich damals, das Denkmal; das "würdevoll und gleichzeitig erhaben?" gestaltet werden sollte, in den bereich der alten Umfassungsmauer der Kirche einzubauen. Es sollte als Ehrenhain gestaltet werden, um an dieser Stelle auch Gedenkveranstaltungen und Kranzniederlegungen durchführen zu können.   Noch im Jahre 1921 erfolgte die Einweihung. Drei Jahre nach Kriegsende war es Gewissheit geworden, dass 71 Mihlaer den Tod auf den Schlachtfeldern gefunden hatten. Alle Namen, darunter auch etliche von damals noch als "vermisst" geführten Personen, wurden auf vier Tafeln eingraviert. Besonders viele Tote waren im Jahr 1916 zu beklagen. Damals fanden die vernichtenden Materialschlachten bei Verdun und an der Somme statt, in denen viele Angehörige der Thüringer Regimenter, zu denen die Mihlaer meist eingezogen wurden, fielen. Der Auftrag der Gemeinde wurde durch die Firma Schlothauer, die auch den Auftrag für das Lauterbacher Denkmal bekommen hatte, entsprechend gelöst. Während auf dem linken Schaubild ein deutscher Soldat zu sehen ist, als Symbol für alle Gefallenen, steht ihm gegenüber die Trauernde Frau, Mutter oder Schwester, eine Allegorie, die ebenso verstanden wurde. Natürlich durften kernige Sprüche über Treue, Ehre und Trauer nicht fehlen, die auf dem Mittelteil des Denkmals einen Platz fanden. Dort steht zu lesen: "Unseren im Weltkrieg gefallenen Helden, sowie: Hier stehst Du am heiligen Orte, Eichen und Lorbeer reden gewaltige Worte, von Helden, gefallen für Deutschlands Ehr ! Ihre Namen vergehen nimmer mehr." Die einzelnen Tafeln werden von Opferflammen bekrönt und auf dem Mittelteil des Denkmals erhebt sich der deutsche Reichsadler, der, und dies erscheint doch sehr ungewöhnlich, in die falsche Richtung schaut. Kein Mensch konnte sich damals sicher vorstellen, dass nur wenige Jahre ein noch mörderischer und grausamerer Krieg wieder von Deutschland ausbrechen würde! Das Mihlaer Denkmal erlebte in den nachfolgenden Jahren viele Veranstaltungen, in denen nur zu oft nicht die Trauer um die gefallenen im Mittelpunkt standen, sondern schon wieder große Worte über Deutschlands Ehre und Größe ausgesprochen wurden. Als dann der neue Krieg begann, wurden die Veranstaltungen am Denkmal ruhiger, lagen doch schon bald die nächsten gefallenen aus Mihla in fremder Erde bestattet? Der letzte bereits gespenstische Aufzug am Denkmal erfolgte zum Heldengedenktag im März 1945. Der Ortsgruppenleiter zitierte das Gedicht :"Frisch auf mein Volk, die Flammenzeichen rauschen?" Die rauschten dann auch wirklich wenige Tage später? Nach 1945 erhielt das Denkmal eine andere Bedeutung. Zunächst recht vernachlässigt ist es inzwischen Tradition geworden, dass politische und kirchliche Gemeinde am Volkstrauertag gemeinsam den Toten und Opfern aller Kriege und von Terror und Gewalt mit einer Kranzniederlegung gedenken. Mit viel Einsatzbereitschaft der Mihlaer Bevölkerung und der Betriebe konnte das Denkmal inzwischen durch die Firma Schuchardt völlig saniert werden und mahnt nun für alle wieder lesbar von der unendlichen Trauer um die Angehörigen , die der erste von zwei Weltkriegen ausgelöst hat, der von deutschem Boden seinen Anfang nahm. -Ortschronist-     Mihla,23.05.2005 -