Graues Schloss   Die "Schmuckseite" des Grauen Schlosses in Mihla ist mit Sicherheit die Ansicht von der Thomas- Müntzer- Straße her. Dort kann man die Renaissancefassade mit Blick auf den einstigen Schlosspark aufnehmen. Aber auch ein Blick auf die Werraseite des 1536 in dieser Form errichteten Herrenhauses kann durchaus ein interessantes Foto liefern.Die Achtgiebelanlage entstand auf den Bauresten einer Wasserburg des Mittelalters. Daher ist auch die beinahe durchgängige Bauweise aus Kalksteinen der umliegenden Steinbrüche zu erklären. Lediglich die Erker sind teilweise in Fachwerk ausgeführt und verputzt. Steinerne Herrenhäuser sind in Westthüringen äußerst selten, auch aus dieser Sicht erklärt sich der hohe Stellenwert, den das Gebäude auf der Denkmallsite des Landes Thüringen genießt. Seit dem Jahre 1436 saßen im Grauen Schloss, das eigentlich nach seiner Schieferabdeckung und zum Unterschied zum Roten Schloss mit seiner Ziegeldachdeckung das vordere Blaue Schloss hieß (das "mittlere" Blaue Schloss" war eigentlich ein Seitenflügel dieses Gebäudes im heutigen Schlosspark und wurde um 1840 abgerissen), die Herren von Harstall. 1946 wurden die Erben des letzten Harstalls enteignet und das Gebäude kam in Rechtsträgerschaft der Gemeinde Mihla, die es aufwendig in den 70er Jahren sanieren und zum "Kulturellen Zentrum" mit Gaststätten und Bibliothek um bauen ließ. Seit einigen Jahren wird nach dem großzügigen Ausbau der Obergeschosse ein Hotel mit Gaststätte im Grauen Schloss betrieben. Wir haben in alten Unterlagen gestöbert und eine Aufnahme des Schlosses aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts gefunden. Die Fotografie wurde von Herrn Dieter Wolf übergeben und zeigt den damaligen Zustand der Rückfront des Schlosses mit dem davorliegenden damaligen "Kräutergarten". -Ortschronist- Aufnahme der Rückfront des Grauen Schlosses um 1930   Graues Schloss heute   Mihla,29.11.2004 -