Mihlaer Brakteat wurde fotografiert  Wir hatten schon mehrfach dar?ber berichtet, dass sich in der Beurteilung von Brakteatenfunden aus dem 13. Jahrhundert immer mehr die Meinung durchgesetzt hat, dass Beischl?ge, die bisher einer Treffurter oder Schlotheimer M?nze zugerechnet wurden, als Beischl?ge der M?nze von Mihla angesehen werden. Diese Mihlaer M?nzst?tte war bisher nur urkundlich genannt und galt daher als numismatisch "unsicher". Am Vorhandensein einer solchen M?nze in der Zeit des "regionalen Pfennigs" war zwar grunds?tzlich nicht gezweifelt worden, doch fehlten eben bisher M?nzpr?gungen aus Mihla. Die M?nze geht auf Rechte des Erzstiftes Mainz im Ort zur?ck, welches im 13. Jahrhundert hier einen Wirtschaftshof unterhielt. Dieser Mainzer Hof z?hlte zu den "Tafelg?tern" des Erzstiftes. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts war in Mihla eine Nebenlinie der Truchsesse von Schlotheim entstanden, die - wie ist noch nicht eindeutig gekl?rt - auch das M?nzrecht ?bertragen bekam. M?nzrecht entstand immer dort, wo Handel getrieben wurde. Die M?nzen, d?nne einseitig geschlagene Silberst?cke, eben die Brakteaten, wurden vor Ort f?r den Gebrauch des Marktes hergestellt. Mihlaer M?nzrecht im 13. Jahrhundert bedeutete also auch Mihlaer Marktrecht, wie es urkundlich ebenfalls vermeldet ist. So alt ist ?brigens auch die Bezeichnung unseres "Marktes", ansonsten f?r ein Dorf ja ungew?hnlich. Sicher war der Marktplatz auch schon vor 800 Jahren unmittelbar an der St. Martinskirche gelegen, denn vermutlich hatte sich das Marktgeschehen im Zusammenhang mit kirchlichen Feiertagen entwickelt. Vor einigen Tagen besuchte nun Frau Wild, die Tochter des ehemaligen Mihlaer Pfarrers Herrn Richter, ihren Geburtsort. Der Besuchwar schon lange abgesprochen und Frau Wild hatte sich im Vorfeld ebenfalls darauf gut vorbereitet. Ihre und ihrem Mann verdanken wir die Hinweise auf die M?nzen, die nunmehr als Pr?gungen der Mihlaer M?nzst?tte angesehen werden. Der Mann von Frau Wild ist als Numismatiker engagiert und verf?gt ?ber die entsprechenden Verbindungen. Frau Wild gelang dennoch eine gro?e ?berraschung: Sie brachte eine Originalm?nze der Mihlaer Pr?gest?tte mit, die sich im Besitz ihrer Familie befindet und in die Zeit um 1350 einzuordnen ist. Die M?nze wurde ?ber eine Auktion ersteigert und konnte nun, vermutlich an den Ort ihrer Entstehung zur?ckgekehrt, in aller Ruhe ausgiebig fotografiert werden. Sie ist sehr gut erhalten, wesentlich besser, als die bisher Mihla zugeordneten M?nzen. Vielen Dank an Familie Wild f?r diese interessante Mitteilung!     Mihla, 25.06.2004 - Rainer L?mmerhirt