Mittelalterliche M?nzst?tte in Mihla  Im Jahre 1249 lie? der Mainzer Erzbischof Siegfried III. eine Zusammenstellung von G?tern des Erzbistums aufstellen, die zu dieser Zeit verpf?ndet waren. Darin wird auch Mihla genannt und dazu aufgef?hrt, dass im dortigen Amt neben Einnahmen aus Zoll, Gericht und den Fischrechten sowie 40 Hofst?tten auch eine M?nze verpachtet sei. Aus einer noch ?lteren Urkunde aus dem Jahre 1243 wissen wir, dass der Truchse? (landgr?fliches Amt) Bertold von Schlotheim und dessen Verwandter Friedrich von Treffurt die Pfandinhaber waren. Berthold von Schlotheim setzte sich wenig sp?ter in Mihla fest und begr?ndete eine eigenst?ndige Linie, die in der Forschung dann als die "Herren von Mihla" (j?ngere Linie) bezeichnet wird. Die Kenntnis von einer angeblichen M?nzst?tte in Mihla ist bereits seit l?ngerer Zeit vorhanden. Bereits in meinem Buch "Mihla - Aus der Geschichte eines Dorfes in Westth?ringen", welches 1993 erschienen ist, habe ich darauf verwiesen, dass es in Mihla zur Zeit der Herrschaft der Erzbisch?fe von Mainz eine M?nzst?tte im Ort gegeben haben kann. In der Forschung galt allerdings die Mihlaer M?nze als nicht bewiesen, da es bisher keine M?nze gab, die in dieser M?nzst?tte auch gepr?gt wurde. Die Forschung bezeichnet dies als "unsichere M?nze". Bei dieser Einsch?tzung blieb es bis vor wenigen Wochen. Durch Unterst?tzung von Herrn Hartmut Schieck nahm Frau Susanne Wild aus Bad S?ckingen in S?ddeutschland Verbindung mit mir auf. Frau Wild, geborene Richter, ist die Tochter des einstigen Mihlaer Pfarrers Richter.Sie hat einige Artikel ?ber unseren Ort im Internet gelesen und zeigt sich sehr daran interessiert, Verbindung mit ihrer alten Heimat aufzunehmen. Inzwischengibt es einen Briefwechsel zu Frau Wild, die bereits einige Fotos ihres Vaters f?r die Mihlaer Chronik zur Verf?gung gestellt hat.Interessant war nun ihr Hinweis auf die oben angef?hrte M?nzst?tte in Mihla. Der Ehemann von Frau Wild ist Numismatiker und arbeitet in der Th?ringer Numismatiker Gesellschaft. Diese ver?ffentlicht eine Zeitschrift, in deren Ausgabe Nr. 4 vom Oktober 2003 auf die M?nzst?tte in Mihla Bezug genommen wird. Der neueste Stand der Forschung wird hier mitgeteilt und da Frau Wild mir freundlicher Weise eine Kopie zuschickte, l??t sich nun folgendes zu unserer M?nze aussagen: Seit langem sind zwei M?nzen (Brakteaten) der Herren von Schlotheim und Treffurt bekannt (Katalog Nr. 147 und 148/2), die in Ohrdruf und in Effelder gefunden wurden. Bisher nahm man an, dass die M?nzen in Schlotheim und Treffurt geschlagen wurden. Weder zu Schlotheim noch zu Treffurt sind bisher allerdings urkundliche Nachrichten bekannt, die die Existenz einer M?nze vor 1290 mitteilt. Die Pr?gezeit der beiden M?nzen wird von den Experten jedoch auf die Jahre zwischen 1240 und 1250 gesch?tzt. Nach genauer Auswertung aller Fakten wird nunmehr davon ausgegangen, dass diese beiden M?nzen in Mihla gepr?gt wurden und das auf beiden M?nzen zu findende Rad wird als Hinweis auf diese erzbisch?fliche M?nze gewertet. Man geht davon aus, dass die Mihlaer M?nze die M?nzversorgung im Mainzer Archidiakonat Dorla abzusichern hatte und ?ber die Verpf?ndung von 1243 kam die M?nze in den Besitz der Herren von Schlotheim, die sie wohl noch einige Jahre nutzten.  Damit d?rfte der entscheidende Schritt erfolgt sein, der Mihlaer M?nze von 1249 nun eine abschlie?ende Best?tigung zu geben.M?nzpr?gung bedeutet aber auch immer Marktt?tigkeit und somit ist auch davon auszugehen, dass in Mihla bereits in dieser Zeit ein Markt vorhanden war, der Ort also durchaus bereits eine Mittelpunktfunktion ausf?llte.Es scheint so, dass mit diesen neuesten Feststellungen eine L?cke in unserer Ortsgeschichte geschlossen werden konnte. Ich kann mich daher nur f?r die freundliche Unterst?tzung bei Frau Wild und ihrem Ehemann bedanken und freue mich schon auf eine weitere Zusammenarbeit!      Mihla, 27.01.2004 - Rainer L?mmerhirt