April 1945: Das Ende der Panzerj?ger- Ausbildungsabteilung 9 bei Mihla  Weitere Mitteilungen ?ber die Kampfhandlungen im Raum Mihla Vor einigen Wochen erfuhr ich von Herrn Hesse aus Niederorschel weitere Neuigkeiten ?ber die Kampfhandlungen im April 1945 im Raum Mihla. Herr Hesse, Jahrgang 1925, war seit dem Fr?hjahr 1945 als Panzerfahrer in der Panzerj?ger- Ausbildungs- und Ersatzabteilung 9 eingesetzt. Deren Ausbildungskompanie lag in Mihla. Herr Hesse war damals bei Familie M?rten (Frau Irene Nelkert am Pfarrm?nster) einquartiert. Die Ausbildungskompanie verf?gte Ende M?rz 1945 in Mihla ?ber drei "Hetzer"- Jagdpanzer.Durch die Aussagen von Herrn Hesse konnten die bisher durch den damaligen Gefreiten R?der gemachten Aussagen ?ber den Einsatz und die Kampfhandlungen dieser deutschen Panzer weitgehend best?tigt werden. Danach waren alle drei Fahrzeuge bei Ann?herung der US- Streitkr?fte bis zum 2. April in der Rh?n eingesetzt. Am 2.4. zur?ck nach Mihla kam gleich der Angriffsbefehl zum Sto? in die vermutete amerikanische Flanke nach Hahnroda/Mihlberg. Herr Hesse war der Fahrer des 2. Panzers, der Spitzenpanzer wurde durch den Gefreiten R?der gefahren. Unterhalb von Hahnroda wurde der Leutnant im Spitzenpanzer durch einen Streifschu? verwundet. Dieser Leutnant geh?rte zur Abteilung 9. Sein Ausfall bedeutete allerdings nicht das Ende des Vorsto?es. In einem W?ldchen trafen die Panzerleute auf eine Gruppe deutscher Soldaten, vermutlich Offizierssch?ler. Ein ihnen unbekannter Oberleutnant ?bernahm das Kommando und befahl den Angriff. Was dann geschah ist bereits bekannt. Die drei deutschen Panzer stie?en auf eine gr??ere Gruppe amerikanischer Shermans, die den Spitzenpanzer abschossen. Dabei fanden drei der vier Mann Besatzungden Tod, darunter der Unteroffizier K?nig und wohl auch der unbekannte Oberleutnant. Lediglich der Fahrer, Gefreiter R?der, entkam schwerverletzt und schlug sich nach Mihla durch. Interessant ist die Bemerkung, dass auch der Oberleutnant gefallen sei. Hier gibt es noch Unklarheiten. Auf dem Mihlaer Friedhof, wo die in diesen Tagen gefallenen deutschen Soldaten beigesetzt wurden, liegt zwar ein "unbekannter "deutscher Soldat. Aber auch ein Soldat mit Namen Prokop ist dort zu finden und vor der Renovierung der Grabsteine war bei ihm, kaum noch leserlich, als milit?rischer Rang Oberleutnant in den Stein gehauen. Sollte dies der bei Hahnroda gefallene deutsche Offizier sein? Zur?ck zu den restlichen Panzern der Abteilung 9. Herr Hesse berichtet, dass die beiden anderen Hetzer der R?ckzug nach Mihla gelang. Dort wurden beide Panzer w?hrend der Nacht am westlichen Ortsrand in Stellung gebracht. Am 3. April marschierte die Gruppe nach Lauterbach ab. Am Abend des 3. April erhielt die Kompanie den Abzugsbefehl ?ber Nazza und Langensalza nach Weimar. Die normalen Stra?enverbindungen waren zu dieser Zeit bereits in amerikanischer Hand.  Noch am Abend des 3. April h?tten die beiden Hetzer und mehrere andere Fahrzeuge der Abteilung den Marsch angetreten. Den Soldaten war nach dem Verlust ihrer Kameraden klar, dass der Krieg verloren war. Und ein ?hnliches Ende wie die Kameraden vor Hahnroda wollten sie nicht erleben. Deshalb hatten sich die Besatzungsmitglieder des Panzers von Herrn Hesse untereinander abgesprochen, das Fahrzeug bei der ersten passenden Gelegenheit in den Stra?engraben zu fahren und zu t?rmen. Nur ihr Kommandeur, ein Unteroffizier, war nicht eingeweiht. Zwischen Flarchheim und Oppershausen bot sich dann die Gelegenheit. Herr Hesse fuhr den Panzer in den Graben und lie? die Schimpfworte des Unteroffiziers ?ber sich ergehen. Dieser begab sich nach Oppershausen, requirierte dort ein Motorrad, um den bereits weiter voraus befindlichen dritten Hetzer zum Abschleppen zur?ckzuholen. Zur?ck blieben drei verunsicherte Panzersoldaten, die jeden Moment mit dem Eintreffen der Amerikaner rechnen mu?ten und ein nicht kampff?higer Panzer. Nachdem noch der Spie? der Kompanie ihren Panzer mit einem Fahrzeug passiert hatte und mitteilte, dass die Amerikaner unmittelbar folgen w?rden, entschlossen sich die M?nner zum Handeln. Der Motor wurde mit einer geballten Ladung gesprengt und dann floh man in den nahen Hainichwald, um sich bis nach Mihla durchzuschlagen. Dort hatte es bereits Absprachen gegeben, die Soldaten mit Zivilkleidung zu versorgen, um so einer Gefangenschaft entgehen zu k?nnen. Die Flucht gelang. Herr Hesse hielt sich am 5. April, die Amerikaner waren bereits im Ort, nochmals in Mihla auf, erhielt Zivilkleidung und machte sich auf den Weg in die Heimat, die er auch sp?ter erreichte. Nach dem Krieg erfuhr er, dass an der Stra?e vor Oppershausen zwei deutsche Panzer stehen geblieben seien. Offenbar, so vermutet er, sei es dem deutschen Unteroffizier nicht gelungen, den dritten Panzer zur?ckzuf?hren. Sicherlich seien beim Bergungsversuch dann die Amerikaner gekommen, so dass nur noch die Flucht blieb. Damit war die Ausbildungskompanie der 9. Panzerj?gerersatzabteilung zerschlagen. Herrn Hesse vielen Dank f?r diese wertvollen Hinweise!    Mihla, 31.10.2002 - Ortschronist