Geschichte der Familie von Harstall -Teil 3 -  Erbteilungen Im Jahre 1610 verstarb Ernst Christoph von Harstall, der Sohn jenes Ritters, der durch den "Brudermord" bekannt wurde. Sein Aussehen ist uns von allen fr?hen Mitgliedern der Familie am besten bekannt. Ernst Christoph wurde in der Mihlaer Kirche, vermutlich in der Gruft vor dem Altar, beigesetzt. Sein Grab schloss eine steinerne Grabplatte ab, die beim Kirchenneubau im Jahre 1711 von ihrer urspr?nglichen Stelle entfernt und an der Ostwand des Turmes in H?he der 2. Empore angebracht wurde. Dort befindet sie sich noch heute und zeigt in ihrer gut erhaltenen Vollplastik einen kr?ftigen, schwer in R?stung gewappneten Ritter.Die Umschrift lautet: "AC 1610 den 4den Mai ist der edle gestrenge und veste Christoph von Harstall auff Mihla in Gottseligkeit entschlaffen seines alters 30jahr dem Gott gn?dig sei und verleihe ihm ein fr?hliches auferstehen". Nach dem Tode des letzten m?nnlichen Vertreters der alten Mihlaer Linie setzten Erbteilungen ein, die mehrere Jahre andauerten und zu verschiedenen Rechtsstreiten zwischen den anderen Linien der Familie f?hrten. Schon im Jahre 1600 hatte Ernst Christoph wohl kurz nach seiner Ehe mit Anna Catharina, geborene von Herda, einen Erbschaftsvertrag mit den Vettern Hermann und Hans Ludwig aus der damaligen Creuzburger Linie und Wilhelm und Melchior aus der Diedorfer Linie abgeschlossen. Darin war vereinbart, da? nach einem m?glichen kinderlosen Tod des Ernst Christoph (ohne m?nnliche Erben!) alle Vertreter der anderen Linien gleicherma?en an der Mihlaer erbschaft zu beteiligen waren. Dieser Erbfall trat nun bereits im Jahre 1610 ein. Die wohl ?berlebende Ehefrau konnte offenbar rasch abgefunden werden, denn von ihren Anspr?chen ist fortan nichts mehr zu lesen. Doch Ernst Christoph harre zwei Schwestern. Die ?ltere, Margarathe, war mit einem Herrn von Goldacker verheiratet. Die Familie von Goldacker, ebenso alter Landadel wie die von Erst im Jahre 1621 wurde weitgehende Einigkeit ?ber die Mihlaer Besitzungen gefunden. Hans Ludwig von Harstall, Rat und Landvogt des hessischen Landgrafen mit Sitz in Eschwege, wurde nach dem Tode seines Bruders Hermann im gleichen Jahr Herr der Mihlaer Blauen Schl?sser und "der einen H?lfte des Dorfes". Die "andere H?lfte" Mihlas sowie das Rote Schlo?, das Vorwerk Wernershausen und Rechte an Berteroda vielen an Johann Christoph von Harstall aus der Diedorfer Linie. Hans Ludwig hat sich wohl erst Mitte der 20er Jahre in Mihla niedergelassen und bis dahin vor allem weiter in Creuzburg, Eschwege und seiner hessischen Besitzung Schrecksbach gelebt. Sein Sohn Adam Georg bezog die Blauen Schl?sser ebenfalls in dieser Zeit und trat als Gerichtsherr im Ort auf. Noch mehr Zeit mit einem Umzug nach Mihla lie?en sich die Diedorfer Harstalls, die in Diedorf selbst eine feste Bindung besa?en und mit dem dortigen schlo? und dem Edelhof in Katharinenberg auch ?ber eine standesgem??e Beherbergung verf?gten. Zudem waren gerade Mitglieder dieser Familie katholisch und zudem in der Beh?rdenorganisation des Mainzer Eichsfeldes eingebunden, weitere Gr?nde, die ein ?berwechseln nach dem protestantischen Dorf Mihla sicher erschwerten. Als erster Vertreter der Diedorfer Linie ist Johann Christoph von Harstall ab 1626 in Mihla nachzuweisen. Er scheint auch im Roten Schlo? gelebt zu haben, denn auf ihn gehen einige wichtige bauliche Ver?nderungen zur?ck. Oft jedoch werden die Geb?ude leer gestanden haben bzw. wurden durch Verwalter betreut. Die baulichen Ver?nderungen im Roten Schlo? sind von Interesse, da sie heute nicht mehr nachvollziehbar sind, jedoch ein wohl erhebliches Ma? angenommen hatten. Als die Kunsthistoriker Lehfeld und Vo? im Jahre 1910 Mihla aufsuchten, fanden sie noch erstaunliche Spuren dieser Bauma?nahmen, die vor allem im Jahre 1610 stattfanden. Ihre Beschreibung sowie ein Foto im Kunstf?hrer f?r das Wa    Mihla, 08.04.2002 - Rainer L?mmerhirt