Von der mittelalterlichen Wasserburg zum Renaissanceschloss – das Graue SchlossMihla –

Wohl bereits im frühen 13. Jahrhundert entstand im Mündungsgebiet des „Sandbaches“ (heute Lauter) in die Werra eine erste Befestigung. Dazu wurden die Wasserläufe geschickt genutzt. Die Ritter von Mihla errichteten diese frühe Wasserburg bereits als Steinbau. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts entwickelte sich aus der Familie der Truchsesse von Schlotheim in Mihla eine Nebenlinie. Sie verfügten mit der „Kemenate“ über eine gut befestigte Burg im Ort. Mehrere Nebengebäude der Vorburg wurden bis in Höhe der Schotterterrasse (heute Straße Am Anger) errichtet.  Seit 1536 erfolgte der Umbau der Burg zum Renaissanceschloss. Das eigentliche Herrenhaus wurde unter Nutzung der älteren Bausubstanz bis auf die obere Etage aus Sandstein errichtet, Der viereckige Ostturm könnte auch aus der Burgenzeit stammen. Der Baukörper erhielt als Dachabschluss an der Nord- und Südseite jeweils drei, an der West- und Ostseite je einen aus Fachwerk ausgeführten Giebelerker, die früher sicher verziert waren. Über einen vorgesetzten Fachwerktreppenturm sind noch heute die einzelnen Etagen zu erreichen.

Eine sehr seltene Aufnahme des Westflügels des Grauen Schlosses um 1890.

Das heutige Aussehen des Schlosses, das als Hotel und Gaststätte bekannt ist. Im Westteil des Gebäudes schloss sich ein Seitenflügel, das so genannte „Weiße Schloss“ an, das allerdings im Jahre 1837 abgebrochen wurde. Heute befindet sich an dieser Stelle ein Teil des Schlossparks mit verschiedenen Denkmälern aus der Geschichte der Anlage. Im Jahre 1945 verstarb der letzte Baron von Harstall. Das Graue Schloss wurde lange Zeit kommunal und als Gaststätte genutzt, in den 1990er Jahren erfolgte der Ausbau zum Hotel.

- Ortschronist -

Mihla,25.05.2012 ?