Oktober

Der Kirmesmonat Oktober hat uns erreicht. In allen Orten der Region steht das Kirmesfest an. Oft wird es nach alter Tradition gefeiert, in den Dörfern westlich von Eisenach reiten Husaren und Dragoner auf und bringen ihre Morgenreden und Gesundheiten vor.

Oft werde ich gefragt, woher kommt denn die Tradition der bunten Husarenuniformen? Wie passt die denn zur Kirmes, dem Fest der Kirchweihe?

Die Kirmes wurde im Oktober als Fest gefeiert, mit denen die Bauern den Abschluss der Ernte begrüßten. Der eigentliche Anlass, die Weihe der Dorfkirche, fiel mit der Freude über den Abschluss des Erntejahres zusammen und dann kam hinzu, vielleicht vor über 150 Jahren, dass die Bauernsöhne mit Vorliebe zur Reiterei von ihren Landesherren eingezogen wurden. Besonders beliebt waren die Husaren mit ihren bunten Uniformen. Entlassung nach dreijähriger Dienstzeit war im Oktober... Dann war man in der Landwehr, der Reserve, und irgendwann, keiner kann sagen, in welchem Ort zuerst, kamen die Burschen auf den Gedanken an diesem ganz besonderen Fest, die mit nach Hause gebrachten Uniformen anzuziehen. Vielleicht, umso mehr Aufmerksamkeit bei den Mädchen zu erreichen? Und schon war es geschehen, ja, so könnte es gewesen sein...

Unser Foto zeigt Original-Uniformen der Kaiserlichen Armee um 1880, erkennbar an den jeweils fünf Fangschnüren auf dem Dolman, der Husarenjacke. Jedes Regiment hatte eine eigene Farbe und auf diese Uniformenstellen unsere heutigen Kirmeshusaren ab. nun muss nur noch das Kirmeswetter stimmen. Da wusste man früher:

"Viel Nebel im Oktober - viel Schnee im Winter."

"Im Oktober Sturm und Wind uns den frühen Winter kündt." Oder:

"Wenns im Oktober friert und schneit, bringt Jänner milde Zeit."

Ortschronist Rainer Lämmerhirt