Wasserschleppen und noch kein Ende in Sicht 

Die Einwohner von Freitagszella müssen nach der Havarie am Mihlaer Wehr seit gut acht Wochen jeden Tropfen Wasser von einem Brauchwasserwagen ins Haus schleppen. Ihre eigenen Hauswasserbrunnen sind wegen des fehlenden Gegendrucks der Werra leergelaufen. Trinkwasser wird durch die TEAG ebenfalls geliefert. Leben unter schwierigen Bedingungen. Große Wäsche, Duschen und Toilette, alles sehr schwierig zu organisieren und er Winter steht vor der Tür. Die Anwohner machen sich ihre Gedanken und allmählich macht sich Unmut breit, sicher gut zu verstehen. 

Nicht alle Haushalte sind betroffen, in zwei Wohnhäusern laufen die Brunnen noch. Weshalb ist nicht ganz klar, vielleicht eine andere Wasserschicht. 

Derweilen laufen die Arbeiten für eine Notreparatur am Wehr auf vollen Touren. Die geplante Spundung, um so den Rückstau wieder zu erreichen, ist aber technisch nicht ganz leicht. Die von der Teag beauftragte Baufirma Queller-Bau ist Experte für solche Arbeiten und verfügt über die nötige Technik, die auch im Einsatz ist. Zunächst musste eine Baustraße bis zum Havarieort hinter dem Wehr gebaut werden. Der Bodenuntergrund, meist Fels, lässt ein Spunden ohne vorherige Bohrung nicht zu. Diese laufen seit dem 1. Oktober. Die benötigten Spundwände mussten besorgt werden, auch nicht so ganz leicht, wie zu erfahren war. Ein weiteres Problem stellte die Berechnung und Genehmigung der Statik dar, vom Landesverwaltungsamt am 1. Oktober mit einigen Änderungen bestätigt. 

   
Der felsige Untergrund zwingt dazu, vor dem Spunden zu bohren. 

Parallel zu diesen Bauarbeiten laufen die Gespräche mit dem Ziel, Möglichkeiten zu finden, die sechs Grundstücke von Freitagszella an das zentrale Trinkwassernetz anzuschließen. Hier suchen der Trinkwasserzweckverband in Heiligenstadt und die Gemeinde Mihla gemeinsam mit den Anwohnern um Lösungen, die gesetzlich und finanziell machbar sind. Hier wird am Ende der Wille der Anwohner, aus dieser Situation tatsächlich eine Möglichkeit umzusetzen, um solche Geschehnisse zukünftig auszuschalten, wichtig sein. Sie müssen einen Antrag an den WAZ stellen und auch einen Teil der Baukosten tragen. Dessen Höhe ist noch unklar. Die Gemeinde hat signalisiert, im Zusammenhang mit der Löschwasserversorgung unterstützen zu wollen, Fördermittel sind gefragt. Manche Einwohner stehen auf dem Standpunkt, wenn es jetzt nicht gelingt, das Problem zu lösen, wann dann, andere wollen eher abwarten, ob die Brunnen bald wieder Wasser führen. 

Letzteres wünschen sich indessen alle, die Anwohner zuerst, aber auch die Teag, die dann im nächsten Jahr nach der jetzigen Notreparatur größere Baumaßnahmen durchführen muss und noch immer nach den tatsächlichen Ursachen der Havarie sucht, und die Gemeinde. 

Ziel sollte sein, die Spundung am Wehr so schnell wie möglich fertigzustellen, um wieder den alten Rückstauzustand der Werra zu erreichen. 

- Ortschronist -