Meckerecke 

Ich denke, es ist notwendig, unter dieser Überschrift zu einigen Äußerungen in den sozialen Netzen, Mitteilunge und Meinungen per Internet oder sonstigen Äußerungen, die an mein/unser Ohr dringen, zu kommentieren und vielleicht etwas Einblick in bestimmte Abläufe und Zusammenhänge zu geben. 

Vielleicht stört sie die Überschrift. Aber „gemeckert“ wird momentan sehr viel. Es ist ja auch so leicht, seinen Frust so loszuwerden, ohne so richtig nach Hintergründen zu fragen. 

Das ist sicher menschlich und vielleicht auch das „gute“ Recht des Einzelnen, aber sehr häufig werden die Falschen getroffen oder Unbescholtene ins falsche Licht gesetzt. Mich ärgern solche „Meckereien“ persönlich schon, obwohl ich nach über 25 Jahren Bürgermeisterei eigentlich eine „dicke Haut“ haben müsste. 

Versuchen wir es also und fangen einmal an: Zunächst möchte ich mich einigen Äußerungen zum gegenwärtigen Ausbau des „Schnellen Internets“, der seit beinahe fünf Jahren von uns/mir erhofften und angestrebten Möglichkeit, unsere Defizite bei dieser so wichtigen Infrastruktur endlich auszugleichen, anschließen. 

Alle, die sich beschweren, über die Art und Weise, wie der Ausbau erfolgte, über Baufirmen, die ohne Infos an die Anwohner in den Ortsteilen Scherbda, Frankenroda und Creuzburg handelten, Grundstücke, die nie schnelles Internet benötigen oder beantragen und dieses nun erhalten, Grundstücke, die es benötigen und nicht erhalten, Bauschäden, die dabei an privaten Anwesen und öffentlichen Gehwegen und Straßen entstehen, den Frust, wenn man am Abend von der Arbeit kommt, und wegen eines Baugrabens nicht auf sein eigenes Grundstück kommt, über die  Informationspolitik der beauftragten Unternehmen usw, usw… .  

Ihnen sage ich, Sie haben Recht! Schnelles Internet hat schnell, sehr schnell, dazu geführt, dass die Freude über diesen überfälligen Schritt ins Gegenteil gefallen ist. Alles richtig, aber bei allem Frust, auch hier macht der Ton die Musik. Danke, an die, die sich mit sachlich vorgetragenen Hinweisen an die Verwaltungsgemeinschaft oder an die Stadt gerichtet haben. All diese Hinweise und auch Beschwerden haben wir an die Stellen weitergegeben, die dafür verantwortlich zeichnen und die wir auch erst nach intensivem Nachstoßen erfahren haben. 

Wir wurden genauso wie Sie von der Art und Weise des Vorgehens überrascht und enttäuscht! Die Stadt ist nicht Bauherr, in keiner Weise verantwortlich, meist, kaum zu glauben, waren wir nicht in der Lage, richtige Auskünfte zu geben. Traurig aber wahr! Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen. Vielleicht gelingt es, dass Eine oder das Andere noch zu richten, aber insgesamt wurde von den Verantwortlichen eine große Chance vergeben. Nun habe ich auch einmal „gemeckert“ und komme nun zu den anderen, den „richtigen“ Meckerern. 

- Es wurde und wird gemeckert darüber, dass es mit dem Steg in Ebenshausen nicht weitergeht. Liebe Meckerer, nur so viel, die Pylonen zeigten nach der Säuberung Rostflecken, die vorher so nicht erkennbar waren. Also Spezialfirma her, Hubwagen her, beide Pylonen mussten neu gestrichen werden, 10.000 € Mehrkosten und Bauverzögerung. Bisher wurde die Bauzeit durch die Firmen eingehalten.  

- Parkplatz in der Mihlaer Ziegeleistraße. Er ist zurzeit mit Baumaterial für den Ausbau des Internets belegt, Beschwerden von LKW-Fahren, dass man dort nicht mehr parken könne oder die Schulbusse nicht mehr drehen können! Aufgemerkt, der Platz ist in Privateigentum, und jeder, der dort parkt, macht das sicher ohne Genehmigung! Der Eigentümer entscheidet und tut das auch über die Nutzung. Übrigens, die Nachbarn wurden sicher wegen des Parkens auch nicht gefragt und ich bin sicher, diese hätten auch Grund zum Meckern! 

- Parkplatzsituation vor dem Mihlaer Freibad bei heißen Tagen: Hier gilt sicher, jeder ist sich selbst der Nächste. Verkehrsbeschilderung wird missachtet, behindertengerechte Parkplätze beparkt, ohne entsprechend sichtbar hinterlegte Genehmigung der Behinderung, ohne Rücksicht an Stellen das Auto abgestellt, wo ich noch nicht einmal einen Panzer hinstellen würde. Alles nur, um vielleicht nicht so weit bis ins Bad laufen zu müssen. Dann kommen die berechtigten Beschwerden, bitte, kein Meckern, aber ich wollte dies noch einmal an dieser Stelle tun! 

- Bleiben wir beim Freibad. Gemeckert wird über die langen Schlangen am Badkiosk und das Angebot. Bei 1.300 Badegästen möge man mir zeigen, wie das gehen soll. Sicherlich könnte man verbessern. Hier sei auch auf die Personalsituation des Betreibers verwiesen, der trotz intensiver Suche nie ausreichend Unterstützung erhält. Danke an Frau Müller, die das in diesem Jahr sehr gut meistert! Hier werden wir weiter reden, aber sicher keine „Schnellschüsse“ machen. 

- Nochmals zum Parkverhalten: Beispiel Rosenallee im OT Mihla. Nicht jeder, der vor seinem Haus von der Gemeinde eine Parkbucht gebaut bekommen hat, hat gleichzeitig Anspruch auf diesen Platz! Es sind öffentliche Plätze und hier gilt die StVO. Privatparkplätze gibt es in Mihla nur auf dem kleinen Markt nach dem Abriss des Hauses Trabert, eine Ausnahmeregelung. 

So, für das erste Mal reicht es nun sicher in der Meckerecke. Aber auch ein Bürgermeister muss sich einmal seinen Frust von der Seele schreiben dürfen. Viele Grüße an alle Leser, 

Rainer Lämmerhirt 
- Bürgermeister -