Es ist geschafft! 

Am Abend des 14. Juni wurde mit einem Festakt die neuerrichtete Köhlerbaude im Mihlaer Tal eingeweiht. Damit konnten die Bauarbeiten, die sich beinahe zwei Jahre hinzogen, erfolgreich abgeschlossen werden. 

Zur Einweihung hatte die Stadt gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Bauteam alle eingeladen, die in dieser Zeit und in der Vorbereitung der Wiedereinrichtung in vielfältiger Form das Projekt unterstützt hatten. Aber nicht nur diese Ehrengäste kamen in das Mihlaer Tal, viele, viele Mihlaer und Menschen aus der Region ließen es sich nicht nehmen, mitzufeiern. 

Das sei ein Zeichen dafür, wie es mit der Wiedererrichtung der Baude gelungen sei, die Interessen und Wünsche der gesamten Region zu bündeln und erfolgreich zu verwirklichen, so die Festredner des Abends. 


Sorgten für gute Stimmung: Die „Rosenkönigmusikanten“. 

Den Beginn machte Bürgermeister Rainer Lämmerhirt, der kurz auf die Geschichte der Baude und das Wirken des Namensträgers, des früheren Mihlaer Sportlehrers Hans Hermann Köhler, einging. Dabei begrüßte er auf das Herzlichste dessen Kinder, Tochter Ortrun Raasch und Sohn Gunnar Köhler. Beide sind in die Fußstapfen ihres Vaters getreten und arbeiten als Lehrer. 

Sportlehrer Köhler startete in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts ein einzigartiges Experiment. Es ging ihm um die Etablierung des Wintersports in der Mihlaer Region. So entstanden zwei Sprungschanzen unweit der Baude und getragen von den damaligen Erfolgen der DDR-Skispringer gelang das Projekt. Die Wettbewerbe auf den Schanzen zogen die Menschen immer wieder ins Mihlaer Tal. Aber zur Vervollständigung des Planes musste auch eine Baude her und die entstand durch den Willen Hans Hermann Köhlers und durch eine breite Unterstützung aus der Bevölkerung. 

Zahlreiche Erinnerungen sind seither mit dem Namen der Köhlerbaude verbunden. Sie wurde, auch nach ihrem Abriss, zu einem allgemein bekannten Flurnamen und der Traum, sie eines Tages wiedererrichten zu können, erlosch nie. 

Dieser Traum wurde Realität, als es vor gut drei Jahren gelang, Fördermittel des Landes für das Vorhaben zu binden. Ein neu aufgelegtes Förderprogramm über die Naturparkleitung machte es möglich und nun kommen diejenigen ins Spiel, die man heute als die Mütter und Väter der Wiedererrichtung der Köhlerbaude bezeichnen kann: Frau Sabine Pönicke und Claudia Wilhelm von der Leitung des Naturparkes „Eichsfeld-Hainich-Werratal“, Ines Andrazcek als Planerin für das Vorhaben und Uwe Nowatzky, der seinen Traum und den vieler Mihlaer von der Köhlerbaude nie aufgegeben hatte. 

Die Gemeinde zog mit, die Gelder flossen, und das Bauprojekt begann. Hier konnte man auf die Unterlagen zurückgreifen, die Architekt Thomas Berz bereits Anfang der 90er Jahre angefertigt hatte. 


Ein Blick auf die Festredner des Abends: Am Mikrophon Toni Nickol, links dahinter die Tochter und der Sohn von Hans Hermann Köhler, rechts Bürgermeister Lämmerhirt, Ronny Schwanz, Ortsteilbürgermeister von Creuzburg und sitzend Uwe Nowatzky. Weiter Sabine Pönicke vom Naturpark und Ines Andrazcek. 

Dann begann der Aufbau. Das Bauteam von Mihlaern und Helfern aus der Region leistete unzählige Stunden. Fachfirmen zogen mit, das Aufbauteam Mihla, die Schlosserei Wiegand aus Nazza, Malermeister Hardy Meyfarth, Jan Werneburg aus Ebenshausen, Nowatzky-Container, Dachdecker Ludger Kasper, die Regelschule Mihla, der Bauhof der Gemeinde, und, und, und… 

Untrennbar verbunden wird die Köhlerbaude nun mit Dirk Mäurer bleiben. Er war der Chef des Bauteams, brachte sein handwerkliches Können ein und übernahm immer wieder das Vorwärtsdrängen der Arbeit. Ohne Dirk wäre es wohl nicht geschafft worden. 

Sein plötzlicher Tod im Januar und auch der von Thomas Berz hatten alle Beteiligten schwer getroffen. Daher gedachten die Festredner auch den beiden Männern. Dirk Mäurer bekam eine Bank gespendet, ebenso wie der Namensgeber Sportlehrer Köhler. 

Viele schöne Momente gab es an diesem Abend. Toni Nickol, neugewählter Ortsteilbürgermeister und Mitglied des Bauteams, bedankte sich in herzlichen Worten bei allen Helfern. Ines Andraczek umriss die eigentliche Baugeschichte und Uwe Nowatzky berichtete, wie sein Traum von der neuen Köhlerbaude umgesetzt wurde. Claudia Wilhelm, Chefin der Verwaltung des Naturparkes, umriss die Fördergeschichte und ging auf die zukünftige Nutzung der Baude am neuen TOP-Wanderweg Mihlaer Tal und bei umweltpädagogischen Vorhaben ein. An Bürgermeister Lämmerhirt wurde die Umweltplakette des Landes Thüringen übergeben, die ihren Platz in der Baude erhalten wird. 

Ja, und dann sprachen Ortrun Raasch und Gunnar Köhler, die Kinder von Sportlehrer Köhler, zu den Teilnehmern. In warmen Worten bedankten sie sich für die Ehre, die ihrem Vater zu teil werde. Sie lobten das Engagement der Mihlaer. Zukünftig soll die Verbindung nach Mihla, die Sportlehrer Klaus Rindschwentner hergestellt hatte, aufrechterhalten werden. 

Überraschungen gab es auch noch: Ines Andrazcek wurde für ihr Wirken durch das Bauteam geehrt und Uwe Nowatzky erhielt vom Team, übereicht durch Alexander Vinz, ein Originalgemälde der Köhlerbaude. 


Bis zum Abend füllte sich das Tal mit Gästen und Freunden der Köhlerbaude. Links Markus Fischer, Bürgermeister von Nazza, der auch die Verwaltungsgemeinschaft vertrat. 

Ja, und dann wurde gefeiert. Getränke und Speisen gab es mehr als ausreichend, die „Rosenkönigmusikanten“ spielten auf und der krönende Abschluss wurde dann mit dem gemeinsamen Anschauen des Eröffnungsspieles der Fußball-EM und dem 5:1 Sieg der deutschen Mannschaft erreicht. 

Danke an alle Organisatoren, Unterstützer und Helfer! Das Ereignis wird in die Mihler Geschichte eingehen! 

- Ortschronist -