Anrainerkonferenz fordert Bildung von Rücklagen zur Beseitigung der Umweltschäden.

360 Millionen € - Maßnahmenpaket nur eine Finte?

Werra un Trinkwasser sind in Gefahr

Als die K+S AG am 28.10.2008 ihr Maßnahmenpaket zur Reduzierung des Salzlaugenan-falls vorstellte, muss das Ergebnis der Monitorbohrung in Gerstungen den Behörden und der Kaliindustrie bereits bekannt gewesen sein. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Thüringer Bergbehörde verhindern wollte, dass Proben in einer Bohrtiefe genommen wer-den, die Aussagen über die Gefährdung des Trinkwassers ermöglicht. Erst ein drohender Gerichtsbeschluss brachte das Bergamt zum Einlenken, wie der Bürgermeister von Gers-tungen in einer Gemeinderatssitzung berichtete. Das Endergebnis: die weitere Versen-kung von Salzabwässern in der Gerstunger Mulde darf nicht genehmigt werden. Warum legt die K+S AG dann ein Maßnahmenpaket vor, das auf die Laugenversenkung nicht verzich-ten kann und das sich jetzt als nicht durchführbar erweist? Warum übergeht die K+S AG den Runden Tisch und zeigt damit, dass sie dessen Anstrengungen, eine gemeinsame Lösung zu finden, missach-tet? „Immerhin, mit ihrem Maßnahmenpaket hat die K+S AG erstmals zugestanden, dass es einen Stand der Technik gibt, der eine Verminderung der Abfallmengen ermöglicht. Damit ist den bisherigen Ge-nehmigungen aus dem Jahre 2003 die rechtliche Grundlage entzogen. Für weitere Genehmigungen heißt das: auch die Genehmigungsbehörden in Hessen können nicht mehr die Augen vor der Tatsache verschließen, dass es seit Jahrzehnten technische Verfahren gibt, die eine Dezimierung der Salzbelas-tung von Werra und Weser ermöglicht hätten. Das muss und wird weit reichende Folgen haben,“ so Dr. Walter Hölzel, Vorsitzender der Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V. In der Sache bleibt die K+S AG unverändert bei ihrem Konzept. Der Bauantrag für die Pipeline wurde zwar wegen juristischer Mängel zurückgezogen, aber man mutet den Anrainern weiterhin zu, die Hal-denabwässer aus Neuhof über hunderte von Jahren in die Werra zu pumpen. Diese starre Haltung ist nur möglich, weil die hessischen Genehmigungsbehörden es versäumt haben, den Rückbau der Salz-halden vorzuschreiben. Bei künftigen Genehmigungen wird das Regierungspräsidium Kassel darauf achten müssen, das die K+S AG nicht das Werrarevier verlässt, ohne die Umweltschäden zu beseiti-gen. Schon jetzt muss die K+S AG aufgefordert werden, hierfür Rücklagen zu bilden.

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Mihla,15.11.2008 ?