Problem Ortsdurchfahrt

In den letzten Tagen war es in der Neustadtstraße wieder hinsichtlich des Verkehrs sehr extrem. Schwerlaster über Schwerlaster machten den Anliegern zu schaffen, zerstörten die von der Gemeinde aufgestellten Poller vor dem Grundstück von Familie Engel mehrfach, beschädigten den Zaun dieses Grundstückes und zerstörten zu guter Letzt auch noch zwei Verkehrspoller an der Kreuzung zur Marktstraße. Der Höhepunkt: In allen Fällen Fahrerflucht, das bedeutet, Anlieger und Gemeinde bleiben auf den Kosten sitzen.

Kein Wunder, dass es den Anwohnern der Neustadtstraße nun reicht. Ein Beschwerdebrief wurde an die Gemeinde aufgesetzt und übergeben. Darin verweisen die empörten Anlieger darauf, dass trotz allen Geredes bisher nichts passiert sei. Es ist keine Lösung in Sicht, das ist auch die Auffassung von Bürgermeister Rainer Lämmerhirt. Er verwies auf die bisherigen Ergebnisse der Bemühungen der Gemeinde:

Eine Umgehungsstraße ist beim Land nicht geplant. Planungszeitraum: etwa 15 Jahre, unabhängig besteht keine Absicht einer solchen Planung, da die Ortsumgehung Mihla nicht die Probleme der Orte Nazza und Langula löst.

Die Ampelregelung, die vom Ministerium für die Ortsdurchfahrt Mihla vorgesehen war, hatte die Gemeinde vor einem Jahr zum Unverständnis der Landesstellen abgelehnt.

Eine Einbahnstraßenregelung, für die sich der Bürgermeister stark gemacht hatte, scheiterte bisher an den fehlenden Finanzmitteln für den vorgeschalteten Kanalbau in der Schornstraße, der Münsterstraße und der Marktstraße. Stillstand für dieses Jahr. Zudem gab es sofort Proteste der Anwohner der Schornstraße, sollte der Schwerlastverkehr nun auch noch durch diese Straße geführt werden.

Diese Eckpunkte stellte der Bürgermeister dann auch dem Hauptausschuss vor. Er schlug vor, eine Anwohnerversammlung durchzuführen, um darin Klarheit zu bekommen, ob man nun doch eine Ampellösung versuchen solle. Gäbe es eine eindeutige Mehrheit hierfür, könne ein nochmaliger Vorstoß beim Ministerium geführt werden. Auch wegen der Einbahnstraßenregelung brauche man in der Gemeinde Klarheit, ob dies überhaupt bei der Bürgerschaft durchsetzbar sei.

Ansonsten bleibe es bei der Vorzugs (und einzigen) Variante des Landes, nämlich die B 84 mit den Ortsumfahrten Behringen und Reichenbach bis in etwa sechs Jahren so fitt zu machen, dass dann der Scherlastverkehr von der Autobahn über die neue Anfahrt Behringen, die 2010 fertig sein soll, in Richtung Langensalza und Mühlhausen abfließen könne.

Besonderen Sprengstoff vor diesem Hintergrund erhält die Absicht des Landkreises, die Straße zwischen Bolleroda und Berka auszubauen und damit den Verkehr von der neuen Autobahnabfahrt über das Lautertal nach Mihla zu lenken. Dies hatte den Widerstand der betroffenen Gemeinden hervorgerufen, nun aber steht eine Entscheidung des Kreistages an und dieser könnte aus finanziellen Gründen durchaus der Öffnung dieser Straße zustimmen. Was dann?

Gesprächsstoff für eine Anwohnerversammlung dürfte es da allemal geben, der einzige Weg, den der Bürgermeister sieht, um mit den bürgern weiter in der Diskussion zu bleiben.

- Ortschronist -

Mihla 22.06.2008