Festrede und Ehrenpreis zum Neujahrsempfang 

Zum diesjährigen ersten Neujahrsempfang der Stadt Amt Creuzburg im Saal des Creuzburger „Klostergartens“ hielt Dr. Thomas T. Müller aus Mühlhausen die Festrede. Das Thema bearbeitete die Rolle der damaligen Amtsstadt Creuzburg am Frühbeginn der Reformation. 

Dr. Müller, in Leinefelde im Eichsfeld geboren, studierte Geschichte in Göttingen, Erfurt und Potsdam, promovierte in Hannover 2016 mit einer Arbeit zur Frühreformation und zum Bauernkrieg in und um die damalige Reichsstadt Mühlhausen. 

Thomas T. Müller leitet die internationalen Thomas-Müntzer-Gesellschaft, 2017 wurde er in die Historische Kommission für Thüringen berufen und 2019 bis 2023 war er Präsident des Museumsverbandes Thüringen. Seit 2023 arbeitet er als Direktor der Stiftung der Luthergedenkstätten in Wittenberg. 

In der Region bekannt wurde er vor allem auch als Leiter der Mühlhäuser Museen. 

Dr. Thomas T. Müller bei seiner Festrede zum Neujahrsempfang in Creuzburg. 

Dr. Müller ist der Autor zahlreicher wissenschaftlicher Veröffentlichungen und von Aufsätzen zur Reformationsgeschichte sowie zum Bauernkrieg. 

Den Creuzburgern dürfte er nicht unbekannt sein. Zum 800sten Stadtjubiläum 2013 hielt er bereits einen Vortrag in der Stadt. 

Daher erwarteten Fachleute zum Neujahrsempfang auch neueste Erkenntnisse zur Rolle des ersten lutherischen Predigers, des ehemaligen Benediktiners Matthäus Hisolidus, eigentlich Hitschold. Er fand schnell Anhänger in Mühlhausen und Creuzburg. In Creuzburg predigte er im September 1523 in der Stadtkirche St. Nicolai. 

Müller konnte nun neueste Forschungsergebnisse vorlegen, nach denen eine Nähe Hisolidus zum Prediger Thomas Müntzer nachgewiesen werden kann. Aus der letztlichen Radikalität der Forderungen Müntzers und sicher auch Hisolidus könnte auch die hohe Beteiligung von Creuzburgern im Bauernkrieg 1525 resultieren. Die Rolle von Creuzburg in diesem Aufstand zeigte sich dann vor allem in der Höhe der Strafgeldzahlungen, die nach dem Sieg der Fürsten die Stadt traf. 

Ein weiterer Höhepunkt war die Verleihung des Ehrenpreises der Stadt. Der Ehrenpreis wird seit vielen Jahren immer zum Neujahrsempfang der Gemeinde Mihla an verdienstvolle Mitbürger wegen deren ehrenamtlichen Engagements verliehen und ist nun zum festen Bestandteil der Arbeit auch in der Stadt Amt Creuzburg geworden. 

Der erste Ehrenpreis der Stadt Amt Creuzburg wurde 2022 an den damaligen Schulleiter und Vorsitzenden der Praetoriusgesellschaft, Herrn Uwe Schwanz, verliehen. 

In diesem Jahr wurde mit dem Preis Herr Klaus Martin aus Creuzburg geehrt. 


Peter Baum, Ronny Schwanz und Rainer Lämmerhirt überreichen an Klaus Martin den Ehrenpreis der Stadt Amt Creuzburg und gratulieren. 

Peter Baum, Vorsitzender des Heimat- und Burgvereins, hielt zur Preisverleihung die Laudatio. 

Er würdigte die Leistungen und den Einsatz seines Vorgängers im Ehrenamt des Vorsitzenden des Burgvereins für die Creuzburg, für deren Ausstellungen und Museen sowie für die Stadt und das Amt insgesamt. 

Der von der Auszeichnung völlig überraschte Klaus Martin erhielt dann auf der Bühne des „Klostergarteens“ aus den Händen von Bürgermeister Rainer Lämmerhirt, gemeinsam mit Ronny Schwanz und Peter Baum und unter dem Beifall der Gäste die Ehrenurkunde, den Preis und einen Blumenstrauß verliehen. Herzlichen Glückwunsch dem Preisträger! 


Klaus Martin, Träger des Ehrenpreises des Amtes Creuzburg für das Jahr 2023. 

- Amt Creuzburg -