Unerwartete Entdeckung im Gastraum der „Goldenen Aue“ in Mihla 

Seit geraumer Zeit wird in der kommunalen Gaststätte „Goldene Aue“ in Mihla saniert.Eine neue Betreiberin der Gaststätte steht mit der Gemeinde in engem Kontakt. Sie beabsichtigt, die seit Jahren leerstehenden Gasträume, ohne Saal und Bürgerhaus, zu pachten und ein Cafe zu betreiben. 

Die Ideen der neuen Wirtin sind inzwischen recht weit entwickelt. Nicht nur das, Gasträume und Küche werden von ihr mit Hilfe der Familie saniert und in Ordnung gebracht. Die Stadt hat sich dem alten Thekenraum zum Saal hin gewidmet und diesen völlig erneuert. Der Bauhof unterstützt die zukünftige Pächterin. Wenn alles weiterhin so vorwärtsgeht, soll der Gaststättenbetrieb im Mai aufgenommen werden. 

In den letzten Tagen gab es nun eine kleine Überraschung. Beim Entfernen von mehreren Lagen alter Tapeten im Gastraum stieß man auf teilweise noch gut erhaltene Gemälde, die die Wände einst verzierten. 

Die Pächterin fragte beim Bürgermeister nach und war da an der richtigen Stelle. Als Ortschronist war diesem gleich klar, dass es sich nur um Gemälde des Eisenacher Kunstmalers Carl Räppold handeln konnte. Dieser einst recht bekannte Maler (1878 geboren, 1957 in München verstorben), seine Spezialität waren Landschaftsbilder, aber auch historisierende Gemälde, hatte vom damaligen Eigentümer der „Goldenen Aue“ Gustav Engelhardt den Auftrag erhalten, den Saal mit Bildern aus der griechischen Mythologie zu verschönern. 

Räppold hielt sich damals sehr lange in Mihla auf. Einige wenige Ansichtskarten sind bekannt, die den Saal im neuen Schmuck zeigen. Diese Bemalung ging sicher mit dem Zeitgeist jener Jahre einher. Engelhardt nutzte den Auesaal zudem gern für Operettenabende und Gesangsvorführungen. 

Bei der Sanierung des Auesaals vor etlichen Jahren konnten nur ganz wenige Reste dieser Bemalung wiederentdeckt werden. Was bis heute aber allgemein nicht bekannt war, ist, dass Räppold auch das Gastzimmer ausmalte. So konnte seine Signatur nun freigelegt werden. 

Die zukünftige Pächterin möchte bei der Sanierung des Gastraumes zumindest einen kleinen Ausschnitt der Bilder für die Nachwelt erhalten. 


Von vielen Farb-und Tapetenschichten überdeckt aber noch gut lesbar: Carl Räppold Eisenach 


Blütenranken, Verzierungen und eine Figur konnten freigelegt werden. 

- Ortschronist Mihla -