Umwelt- und Naturschutzverein „Am Hainich“ e. V. Apfelsorten bestimmen

Hans-Jürgen Mortag vom Pomologen-Verein Thüringen

Samstag, 21. September 2024, 13:00 bis 17:00 Uhr Bürgerhaus „Goldene Aue“ Mihla,

Amt Creuzburg OT Mihla, An der Aue 22.

Fragen Sie sich auch, welche Apfelsorten ihr Baum im Garten oder die Bäume in der Flur eigentlich tragen? Denn dieses Wissen geht häufig verloren, wenn Häuser und Gärten den Besitzer wechseln oder die Vorfahren nicht mehr gefragt werden können. Dann kommen Sie doch einfach am 21. September 2024 von 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr nach Mihla in die Aue.

Die Apfelzeit ist da und der Umwelt- und Naturschutzverein „Am Hainich“ e. V. lädt am Samstag, den 21. September 2023 zu einer Apfelsortenbestimmungs-Veranstaltung mit dem Sortenexperten Hans-Jürgen Mortag vom Pomologen-Verein Thüringen in den Bürgersaal der Goldenen Aue in Mihla ein. Herr Mortag gibt neben der Bestimmung wertvolle Hinweise zu den verschiedenen Sorten, der Obstbaumpflege und zu Pflanzungen.

Bei dieser Veranstaltung ist es für jeden Bürger möglich, bis zu drei verschiedene Apfelsorten bestimmen zu lassen. Dazu sollten jeweils drei bis fünf Äpfel einer Sorte mitgebracht werden. Die Früchte sollten für den betreffenden Baum hinsichtlich Größe und Form typisch sein und möglichst in Körbchen, Kartons oder Papiertüten (auf keinen Fall in Plastiktüten!) mitgebracht werden. Wählen Sie für die Bestimmung Äpfel aus, die nicht von Würmern befallen sind. Der Stiel muss an der Frucht bleiben. Verzichten Sie darauf, die Äpfel zu waschen oder abzureiben. Einige Blätter und ein Foto des Baumes können dem Pomologen zusätzlich helfen, die Sorte zu bestimmen.

Bereits 2021 konnte der Pomologe in Mihla insgesamt 29 verschiedene Apfelsorten von Bürgern aus Mihla und umliegenden Orten bestimmen und sein Wissen über alte, erhaltenswerte Apfelsorten aber auch zu Züchtungen aus der DDR und aktuellen Neuzüchtungen des Julius-Kühn-Institutes in Dresden-Pillnitz mit dem Publikum teilen.

Obwohl die Wetterkapriolen des Frühjahres 2024 in der Region des Wartburgkreises zu erheblichen Einbußen bis hin zu Totalausfällen bei der Obsternte geführt haben, hängen mancherorts einzelne Apfelbäume übervoll. Hier zeigt sich, dass eine große Variabilität im Sortenvorkommen eine bedeutsame Anpassung an die klimatischen Veränderungen darstellen kann. Thüringen ist noch immer reich an diesen Schätzen. Allerdings wird die Anpassungsfähigkeit der vielen Sorten in den kommenden Jahrzehnten vor besondere Herausforderungen gestellt.

Verursacht wurden die diesjährigen beträchtlichen Ausfälle bei der Obsternte durch die bereits sehr früh im Jahr beginnende Wärme im März bis Anfang April mit Temperaturen bis zu 30 °C und einer ungewöhnlich zeitigen Stein- und Kernobstblüte. Mitte April machte die einsetzende wochenlange Kältephase mit Nachtfrost teils unter – 5°C zwischen dem 23. und 24. April die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Obsternte an vielen Orten zunichte. Wer die Apfel- und Birnbäume in den Gärten und der Landschaft aufmerksam beobachtete, bemerkte die unterschiedlichsten Auswirkungen dieser Witterung. So waren an vielen Tagen kaum oder gar keine bestäubenden Insekten unterwegs, so dass eine Befruchtung der Samenanlagen häufig gar nicht erfolgen konnte. Zudem kam es zu direkten Frostschäden bereits angelegter Früchte, die infolge dessen abfielen.

Aktuell ist an den tragenden Apfelbäumen ein häufiger Befall durch den Apfelwickler zu beobachten, weswegen viele Äpfel mit Fraßlöchern von Raupen bereits jetzt vom Baum fallen. Es ist empfehlenswert, die zu bestimmenden Äpfel zeitnah zu pflücken und bis zum Bestimmungstermin kühl (möglichst im Keller) zu lagern.


Der Pomologe Hans-Jürgen Mortag aus Rottenbach in Thüringen brachte 2021 unterschiedliche Apfelsorten zur Demonstration mit.

Ines Andraczek

Umwelt- und Naturschutzverein „Am Hainich“ e. V.

Kontakt: 0174 94 55 728

andraczek@brgl.de