Ältestes Mihlaer Geldstück versteigert, leider nicht nach Mihla! 

Für Kenner war es schon eine Sensation: Auf einer hochkarätigen Auktion in Hessen wurde ein Brakteat, eine einseitig geprägte Münze aus dünnen Silberblech, mit der Herkunft Münze, Mihla geschlagen unter Erzbischof Siegfried III. von Eppstein, 1230-1249, auf Mühlhäuser Schlag, angeboten. 1243 war die Münze der Erzbischöfe von Mainz in Mihla an die Herren von Schlotheim verpachtet worden. 

Die Münze ist sehr gut erhalten und zeigt einen gekrönten Reiter mit Fahne und Adlerschild links, dahinter Rad. Auf dem Rand ist ein Kugelkreuz und liegendes S abgebildet. 

Das ist die erste Münze, die von einer Auktion der Mihlaer Münzstätte zugerechnet wird. Nicht nur ein Beleg für die Aktivitäten dieser Münzstätte, die man bisher oft nur theoretisch anerkannt hat, sondern auch ein großer Erfolg für Dr. Jürgen Wild, der seit vielen Jahren intensive Forschungen zur Mihlaer Münze betreibt und bisher gut 10 Brakteaten nachgewiesen hat, die in unserem Ort für die hier stattfindenden Märkte geschlagen wurden!

In der Fachliteratur haben sich seine Erkenntnisse inzwischen durchgesetzt. 

Nun die schlechte Nachricht: Ein guter Freund wollte diese Münze für unser Museum erwerben, konnte sich aber bei der Versteigerung nicht durchsetzen, so dass diese für gut 2.200 € an einen bisher unbekannten Bieter ging. 

So bleibt für die Freunde der Mihlaer Münzstätte vorerst nur die hervorragende Abbildung dieser seltenen Münze! 

- Ortschronist -