Die Angerlinde am Grauen Schlo?  In einer der letzten Ausgaben der Heimatzeitung haben wir ?ber die Gerichtslinde auf dem Propel berichtet. In Mihla gibt es weitere sehenswerte B?ume, darunter z?hlt auch die sogenannte "Angerlinde" auf dem Hof des Grauen Schlosses. Sie ist ?ber 300 Jahre alt. Auf der ?ltesten Darstellung des Schlosses, ein Stich aus der Zeit um 1870, ist sie bereits als stattlicher Baum zu finden. Sicherlich hat unsere Linde schon viel erlebt. W?hrend sich heute in den Sommermonaten die Menschen im Biergarten zu ihren F??en erholen, war sie in fr?heren Zeiten Mittelpunkt des Lebens auf dem Grauen Schlo?. Mittelpunkt im wahrsten Sinne des Wortes, denn w?hrend sie heute allein steht, war sie damals von vielen Geb?uden umgeben. Zur Stra?e stand ein m?chtiger Stall, in Richtung der heutigen Sparkasse weitere Scheunen, die Schweinest?lle nebst Misthaufen, dazwischen an der Front zum Dorf Wohngeb?ude f?r den Verwalter und die zur Ernte notwendigen Schnitter. Alles war durch eine Mauer eingefa?t und ein steinerner Torbogen trennte das Wirtschaftsgut des Grauen Schlosses vom Dorf ab. "Angerlinde" wurde sie wohl deshalb genannt, weil der Baron in seiner Gutswirtschaft allein zu befehlen hatte. Die Linde, auf der Mitte des Schlo?platzes gelegen, erinnerte wohl an die Gerichtsbarkeit auf dem eigentlichen Anger und vielleicht hat der Baron von Harstall tats?chlich unter dieser Linde "Recht" f?r sein Gesinde gesprochen. Aber auch andere Erinnerungen gab es. Nicht immer ging es den Bewohnern des Schlosses gut. Wirtschaftliche Probleme trafen sie ebenso wie Krankheiten. All das sah und erlebte unsere Linde, schade, dass sie nicht berichten kann! In den letzten Jahrzehnten wurde sie krank. Diem?chtige Krone trieb auseinander. Deshalb hat man ihr ein eisernes Band umgelegt, dass den Stamm zusammenh?lt. Im letzten Jahr brach der Sturm einen schweren Ast ab. Deshalb wurde sie vor gut einem Jahr geschnitten und nach Einsch?tzung der Baumpfleger ist sie nun so gut ger?stet, die n?chsten Jahrzehnte problemlos zu ?berstehen. Wollen wir hoffen, dass es so kommt. Denn ein sch?ner Anblick ist es schon: Die alte Linde und das Graue Schlo?.    Mihla, 31.10.2002 - Ortschronist