Über die Lauter 

Mühlen 

- Vermutlich gab es im Mittelalter in Berka eine Wassermühle im Bereich der Wasserburg, dem heutigen Schloss, die dann durch den dortigen Zulauf zur Lauter angetrieben wurde. 

- Obermühle in Bischofroda, im Bereich der heutigen Mühlgasse, durch den Lauf des Lohbaches, eines Zulaufes zur Lauter angetrieben, 1909 noch in Betrieb. 

- Untermühle zwischen Bischofroda und Lauterbach, Flurnamen heute noch erhalten, wurde durch einen Oberlauf der Lauter angetrieben, der über ein Wehr am "Steg" von der Lauter abzweigte und neben der heutigen Mihlaer Straße verlief, wurde um 1895 abgerissen. 

- Lauterbach, Lauterbacher Mühle, im Unterdorf durch die Lauter angetrieben, späteres Haus Könitzer, bereits 1651 erwähnt, um 1850  ging die Mühle ein. 

- Sandmühle zwischen Mihla und Lauterbach, Mihlaer Flur, wurde durch ein Oberwasser gespeist, welches bei der späteren Gärtnerei Hasert von der Lauter abgezweigt wurde, das Mühlrad der Sandmühle drehte und von dort über die Pfarrwiese weiter verlief, den Mihlaer "Hundsanger" querte, hinter dem "Brauhaus" verlief, das Rad der Mihlaer Bachmühle antrieb, hinter der "Badestube" verlief und wieder in die Lauter einmündete. Diese Wegstrecke von über 1,2 Kilometer Länge entstand bereits im Mittelalter, beide Mühlen sind seit etwa 1630 schriftlich belegt. 

Vermutlich gab es also entlang des Laufes der Lauter etwa sechs nachweisbare Wassermühlen, die alle oberschlächtig angetrieben wurden. 

Brauhäuser 

Braurechte an Bier sind für Berka, Bischofroda und Mihla bekannt. Das älteste Mihlaer Brauhaus wurde im Zusammenhang mit einer Kirchenvisitation 1533 erwähnt und stand an der Straße "Hinter dem Brauhaus". Direkt davor floss das Oberwasser der Lauter, das Mühlenwasser zwischen Sand- und Bachmühle. Vermutlich wurde dieses Wasser im Mittelalter zum Brauen verwendet. 

Badstube 

Das Oberwasser zur Mihlaer Bachmühle wurde nach der Bachmühle nicht direkt in die darunter verlaufende Lauter zurückgeleitet, sondern quer durch das Grundstück parallel zur Lauter bis zur "Badstuben" geführt und dort genutzt.

Im 17. Jahrhundert schriftlich nachweisbar gab es hier tatsächlich eine Badestube, hier wohnte der Bader, der als "Vorläufer" späterer Mediziner galt. 

Der Beruf ist seit dem Mittelalter bekannt. Einerseits waren sie die „Ärzte der kleinen Leute“, die sich keinen Rat bei den meist klerikalen, studierten Ärzten leisten konnten. Andererseits waren sie aber bis ins 18. Jahrhundert wichtige Gehilfen der akademisch gebildeten Ärzteschaft, da diese die Behandlung von Verletzungen und offenen Wunden sowie chirurgische Eingriffe scheuten. 

An diese Zeit, Bader sind in Mihla bis ins 19. Jahrhundert bekannt, erinnert heute noch die "Badegasse".  

Furten 

In Mihla wurden zwei Furten durch die Lauter bekannt, einmal im Bereich der heutigen Straßenbrücke über die Landesstraße, sowie im Bereich des "Ölbergs". Später kam noch eine Furt am Ausgang des Hundsangers hinzu. 

An der erstgenannten Furt, die eine Hauptstraße darstellte und Mihlas Ortsteile trennte, soll sich eine aus katholischer Zeit stammende Andachtstelle für einen Heiligen befunden haben (Bilderstock). 

Später entstanden mit den "Stegen" erste Holzbrücken. Zuletzt war ein solcher noch bis um 1965 im Bereich der Badegasse bekannt. 

Hochwasser 


Hochwasser der Lauter in den 30er Jahren. Gut zu sehen die Steineinfassung des Bachbettes, aufgenommen am "Steg" beim Ölberg. 


Gleiches Hochwasser rechts die alte "Badstuben", links das Grundstück Schlothauer, heute Müller. 

- Ortschronist Mihla -