Kirmes 2023 in Scherbda: Traditionelles Fahnenreiten und Ritt durch das Dorf 

Gleich an drei Orten in der Region wurde am langen letzten Wochenende im Oktober Kirchweih gefeiert, in Berka, Nazza und in Scherbda. 

Dabei zählt Scherbda zu den „Kirmeshochburgen“ in unserer Region. Die Scherbdaer Kirmes ist eine der ältesten in Westthüringen und wird noch immer nach den alten Traditionen der Vorväter gefeiert. 

Haupttag ist der Kirmessamstag. Nach dem Wecken durch Husaren und Trompeter sammelte sich die Kirmesschar, Kirmesburschen, Kirmesbräute, Kapelle und viele Zuschauer, an der Scherbdaer Feuerwehr. Dort wurde kräftig umgespielt und so mancher Tropfen Alkohol zur Stärkung zu sich genommen. 

Als Husaren ritten in diesem Jahr Elias Rödiger und Benjamin Landefeld, als Platzmeister Theodor Nickol und Max Hagedorn. Insgesamt 14 Kirmesburschen und Bräute feierten die Scherbdaer Kirchweih. 

Vom Feuerwehrhaus aus zogen dann Reiter, Kirmesmädchen, Kapelle und die neugierigen Zuschauer hinaus auf ein vorher abgestecktes Wettkampffeld. Schon immer war es spannend, das Wettreiten zu erleben, hängt doch eine große Ehre daran: Neben der Ehrung des Siegers und des Pferdes, dieses erhält einen grünen Siegerkranz, darf der Gewinner die Kirmesfahne tragen. 

In diesem Jahr kam es aber ganz anders. Drei Burschen stellten sich dem Wettreiten, aber alle mit „Funktionen“ in der Kirmes, die beiden Husaren und Platzmeister… 

Als erster ins Ziel kam Elias Rödiger. So erhielt sein Pferd und damit der Reiter den Siegerkranz, aber nach den Traditionen können nur Burschen ohne Funktionen die Fahne tragen. Daher blieb diese beim Fahnenträger, dem jüngsten Kirmesburschen. 


Wettreiten auf der Scherbschen Höhe. Vorn der Sieger Elias Rödiger. 

Nach dem Wettreiten ging es dann im Reiterzug, die Husaren vorneweg, zurück zur Feuerwehr. Dort begannen die genau vorgeschriebenen Ständchen und Gesundheiten, die bei den Honoratioren des Ortes nach entsprechender Anmeldung vorgetragen werden und immer viele Zuhörer und Zuschauer anlocken. 


Erster und Zweiter beim Wettreiten, Husar Elias Rödiger (rechts) und Husar Landefeld. Elias Pferd trägt bereits den Siegerkranz. 


Da ein Husar die Kirmesfahne nach dem Wettreiten nicht übernehmen darf, blieb diese in diesem Jahr in den Händen des jüngsten Kirmesburschen Friedrich Hofmann. 

Rainer Lämmerhirt