Die Mihlsche Kirmes geht weiter - Rainer Lämmerhirt präsentiert den dritten Band um die Historie der Mihlaer Kirchweih Von Heidi Zengerling 

Traditionell im Oktober wird Mihlas ältestes Traditionsfest, die Kirmes, gefeiert. Nicht fehlen dürfen die drei Husaren, ein Vorreiter, zwei Platzmeister und die schwarz-rot-goldene Kirmesfahne. Autor, Ortschronist und Kommunalpolitiker Rainer Lämmerhirt hat sich tiefgründig mit der Mihlaer Kirmes beschäftigt. Entstanden ist ein kleines Lexikon zum Thema, zur Entstehung der Mihlaer Kirmes, den Abläufen und Besonderheiten mit jeder Menge Wissen um die Kirchweihfeier, mit Anekdoten, Daten und Fakten. Es ist der dritte Band der Reihe und somit die Komplettierung um das Traditionsfest. Die Wurzeln der Kirmestradition werden erkundet.

Es ist beispielsweise zu lesen, dass es in der Historie zweimal (1921/2018) vier Husaren gab.
Hintergründe, die Geschichte der Kirmes und die Höhepunkte der Feiern von 2008 bis 2023 sind in dieser Publikation zusammengefasst. Dieser Band 27 der Westthüringer Heimatschriften, veröffentlicht vom Heimat- und Verkehrsvereins Mihla e. V. enthält zahlreiche Fotos vom Verfasser und dem Kirmesverein. Die Intention des Autors, Bücher zu schreiben, ist es, das über Jahrzehnte angeeignete Wissen über die heimatliche Region nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. "In den Büchern ist gewissermaßen mein historisches Vermächtnis für die nachfolgenden Generationen enthalten", erklärt Lämmerhirt. 


Autor im Heimatmuseum vor symbolträchtiger politischer Kirmesfahne (aus dem Liedtext von Theodor Körner: schwarz: Trauer, rot: Blut, das vergossen werden muss, ehe Gold: die Sonne der Freiheit über einem geeinten Vaterland aufgehen wird) und Figur mit Husarenuniform 

"Was ist Heimat? Diese Frage wird in den letzten Jahren lebhaft diskutiert. Für viele ältere Menschen bedeutet es Identifikation mit dem Heimatort, der Region. Heimat ist, da wo man aufgewachsen ist, wo man lebt und sich in die Gesellschaft einbringt", schreibt der Autor in seiner Einleitung und setzt nach: "Ausbildung, Beruf, Freundschaften, Liebe; all das führt dazu, dass unser traditioneller Heimatbegriff nicht mehr wie vor 50 Jahren funktioniert. Hinzu kommt, ob positiv oder negativ gesehen, eine multikulturelle Welt, die bis in die ländlichen Regionen ausstrahlt. Hat da „Heimat“ überhaupt noch einen Sinn? Erstaunlich ist, dass bei Befragungen zu diesem Thema der Begriff der Kirmes, gerade in unserer Region, auftaucht. Kirmes verbindet die Menschen, zieht sie, auch wenn diese ihre „alte Heimat“ schon länger aufgegeben haben, wieder zurück. Kirmes stiftet ein Gemeinschaftsgefühl. Daher kann man in unseren Dörfern sicher von einem Phänomen der Kirmes sprechen. Woran könnte das liegen?" Dieser Frage geht Lämmerhirt nach.

Die Kirmes oder Kirchweih ist das am weitesten verbreitete dörfliche Fest. Junge Menschen finden sich in den Kirmesgesellschaften zusammen, organisieren und feiern, leben Tradition, die mitunter mehrere Jahrhunderten zurückgeht. Die Mihlaer Kirmes konnte viel von dem erhalten, wie schon die Vorväter feierten. Eine Erkenntnis des Autors ist es, dass Kirmes, egal wie sie heute gefeiert wird, einen engen Bezug zum Heimatbegriff besitzt, diesen stets unter neuen Gesichtspunkten auffrischt, ihn aber nicht als etwas Vergangenes und Nutzloses abtut. Diesen Punkt lässt Lämmerhirt in seinen Betrachtungen über die Mihlaer Kirmes nicht außer Acht.

Buch "Und die Mihlsche Kirmes geht weiter"

ISBN: 978-3959667449

In der Tourist-Info im Rathaus Mihla

Telefon: 036924 489830