Tankstellengeschichten 

In Mihla gab es viele Jahre eine Tankstelle. Zuletzt, bis nach der „Wende“, auf dem Grundstück des späteren Paddlertreffs“ auf dem Sand. 

Allerdings wechselte der Standort der Mihlaer Tankstellen mehrfach und dürfte den jüngeren Lesern kaum noch bekannt sein. 

Der Firma Sieckmann und Specht, ein Fuhrunternehmen, welches seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts Besitzer des „Roten Schlosses“ war, wurde 1927 durch die Gemeinde die Erlaubnis erteilt, an der Einfahrt zum „Roten Schloss“, ihrem Firmensitz, eine Tanksäule aufzustellen. Damals noch eine absolute Neuheit. Damit begann die Mihlaer Tankstellengeschichte. 

Wenig später hatte der Drogist Willy Thomas sein Hochhaus an der Ecke Honiggraben/Neustadtstraße errichtet. Dort, heute Verkaufsraum der Firma Elektro-Sülzner, betrieb er seine bekannte Drogerie. Anfang der 30er Jahre bekam er die Genehmigung, vor der Drogerie eine Tanksäule zu errichten. Die Tanksäule im „Roten Schloss“ wurde dann wegen des Konkurs der dortigen Firma stillgelegt. Die Gemeinde beschäftigte sich mit dem Gedanken am Markt vor dem Geschäft des Händlers Radloff eine weitere Tanksäule aufbauen zu lassen, das Vorhaben scheiterte schließlich. 

Willy Thomas indessen profitierte von der rasch wachsenden Anzahl der in Mihla und Umgebung zugelassenen Kraftfahrzeuge und erweitere schon bald seine Tankanlage auf den Platz neben seinem Geschäft. Dort blieb dann die Tankstelle, bis sie in den 80er Jahren auf den Sand umzog. 

Schauen wir uns einige historische Aufnahmen an: 


Blick von der Neustadtstraße in den Honiggraben, um 1929. Rechts ist die zweite Mihlaer Tanksäule vor der Drogerie von „Onkel Willy“ zu sehen. 


Die neue Tankstelle, um 1935. 


Blick auf die Tankstelle in der Neustadtstraße zu DDR- Zeiten.
 

- Ortschronist -