Kirmes im September 

Das wird in die Chronik der Mihlaer Kirmesfeiern eingehen: Kirmes im September, nicht auf dem Propel, dem Anger und in der „Goldenen Aue“, sondern auf dem Hof des „Roten Schlosses“! 

Letztlich eine geniale Lösung, um der traditionellen Mihlaer Kirmes überhaupt eine Chance zum Überleben zu geben. 

Husar Robin Henn sprach es aus, als er gemeinsam mit Vorreiter Manuel Leise auf dem Hof des Schlosses hoch zu Ross vorritt um an dieser Stelle, an der es wohl bei der Kirmes 1919 die letzten „Gesundheiten“ der damaligen Husaren an den Schlossbesitzer Lichtenberg gegeben hatte, einige Verse an die versammelte Kirmesgemeinde zu richten. Wir feiern dieses Fest, um nach vorne zu schauen, und um im nächsten Jahr wieder die nächste Traditionskirmes feiern zu können“. 


Kirmesstimmung, wenn auch im „Roten Schloss“ ungewohnt, verbreiteten Manuel Leise als Vorreiter und Robin Henn als Husar. Robin Henn nahm in seiner „Morgenrede“ auch aktuelle Geschehnisse im Ort aufs Korn. 

Die Begeisterung war groß. Auch wenn die Sonne sich an den drei Tagen rar machte, es regnete nicht und der Stimmung tat dies keinen Abbruch. 

Bemerkenswert: Die Vereine arbeiteten vorbildlich zusammen, insbesondere der Förderverein „Rotes Schloss“, der Reit- und Fahrverein und natürlich der Kirmesverein selbst sowie viele freiwillige Helfer mit große Begeisterung. Der gesamte Ablauf war als Hygienekonzept eingereicht und bestätigt, so konnte es losgehen. 

Bereits am Freitag gab es den ersten Höhepunkt. Die „Estanas“ gaben auf dem Schlosshof ein Konzert. Die laut Hygienekonzept erlaubten Besucherzahlen wurden an diesem Abend wohl ausgeschöpft. 

Aber auch die nachfolgenden Veranstaltungen am Samstag, Schlosstanz und „Dämmerschoppen“ mit den „Thüringer Landmusikanten“ und der Frühschoppen am Sonntagvormittag waren gut besucht und halfen sicher, die Finanzen dieser Tage für den Kirmesverein abzusichern. 

Ein gelungenes Kirmeswochenende in Mihla, das Mut macht. Es geht auch bei viel Zusammenhalt und gegenseitiger Unterstützung in Coronazeiten. Und es macht Hoffnung, dass die Kirchweih in Mihla im nächsten Jahr wieder zur richtigen Zeit und an den richtigen Orten stattfinden kann. 


Das „Rote Schloss“ erlebte wohl erstmals seit 1919 eine „Gesundheit“, vorgetragen von Husar Robin Henn. 


Die Kirmesgesellschaft 2021 vor dem Tor des „Roten Schlosses“ (alle Fotos Kirmesverein Mihla). 

Nebenbei: Für die Bekanntheit des „Roten Schlosses“, hier kämpfen Förderverein und Stadt gerade um eine bauliche Lösung für die Zukunft, war dieses Wochenende wohl ebenfalls ganz wichtig! 

Kirmesfeier auch an traditionellen Orten 

Die Mihlaer Kirmes, unter Coronabedingungen und nicht auf Anger, Propel und Saal, hatte aber auch einige traditionelle Orte im Angebot. 

So fand der von Pfarrer Hoffmann durchgeführte Festgottesdienst in der St. Martinskirche am Samstagvormittag statt. Unterstützt wurde die wie immer gereimte Predigt unseres Pfarrers durch den Posaunenchor. 

Anschließend stellten sich die Kirmesburschen zum Gruppenfoto an der Kirchtür, gemeinsam mit Pfarrer Hoffmann. 

Mit den Kirmesmädchen ging es dann zum Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges. Dieses Foto wird wohl fest in der Mihlaer Kirmeschronik verankert werden. 

Vielen Dank an alle, die so beigetragen haben, die Mihlaer Kirmes über diese schwere Zeit zu retten! 

   

- Ortschronist Mihla -