Denkmäler am Weg zum Ihlefeld: Die Zollbank der Herren von Hopffgarten  

In unserer so schönen Wandergegend ist der Weg von der Jugendherberge auf dem Harsberg bis zum Ihlefeld einer der am meisten begangenen. Gerade jetzt, wo alles grünt und blüht, zieht es die Menschen in die Natur und auf diesem Weg und auch auf dem Ihlefeld, an der Betteleiche und dem historischen Platz, herrscht bei schönem Wetter immer dichtes Gedränge.

Viele Wanderer wissen kaum um die Geschichte der Region. Daher wollen wir in einigen Artikeln auf wichtige Denkmale am Wegesrand aufmerksam machen, an denen man oft ohne Aufmerksamkeit vorbei geht, obwohl sie alle sehr genau beschriftet und ausgewiesen sind.

Schon der Weg von der alten Fliegerschule bis zum Ihlefeld, etwa 3 Kilometer, ist zutiefst geschichtsträchtig. Es ist die alte Handelsstraße, die „Hohe Straße“, die von Mihla her kommend über den Krämerberg bei Lauterbach die Höhe des Hainichs erreicht und dort über den „Schwan“ und den „Steiger“ zum Ihlefeld verläuft, um von dort aus entweder in Richtung Langensalza oder Mühlhausen Anschluss zu finden.

Von Mihla aus wurde im Mittelalter über das „Klosterholz“ Creuzburg und die dortige 1223 errichtete Werrabrücke und damit der Anschluss an die „Königsstraße“, die Hauptverkehrsstraße von Frankfurt am Main über Eisenach und Erfurt nach Leipzig, erreicht. Unsere Straße zum Ihlefeld, oft auch als „Salzstraße“ bezeichnet, ist also eine der ältesten Zubringerstraßen, eine Passstraße über den Hainich.

Nach gut einem Kilometer nach Verlassen der Jugendherberge wird der "Steinerne Tisch" erreicht. Unweit des Steinernen Tisches, weiter auf dem Weg zum "Ihlefeld", wird links auf einen kleinen Abzweig aufmerksam gemacht. Hier geht es zur "Zollbank". Die wenigen Schritte hinein in den dichten Wald führen bald zu einem kleinen Platz und hier steht die Zollbank, eine sicher weit über 300 Jahre alte Steinbank mit dem gehauenen Wappen der Herren von Hopffgarten.

Zollbank

Die in Mülverstedt und seit 1516 auch auf der Haineck sitzenden Herren erwarben im 16. Jahrhundert auch Lauterbach und dazu gehörigen Wälder. Als Geleitherren waren sie für die Unterhaltung der Straße über den Hainich, den Steiger, zuständig. An dieser Zollbank, so will es uns der im Volksmund entstandene Name deutlich machen, musste das Geleitgeld entrichtet werden. Das war wohl zur Zeit der letzten Erneuerung der Bank im Jahre 1830, so die eingehauene Jahreszahl nicht mehr der Fall, aber inzwischen dürfte der Begriff der Zollbank bereits zu einem regelrechten Flurnamen geworden sein.

Zurück auf den Hauptweg geht es nun rasch weiter, dem Ihlefeld entgegen.

- Heimatverein Mihla -

 

Mihla, 17. 04. 2014