Die Rettung der Mihlaer Gerichtslinde auf dem Propel wird ein langwieriges und kostenintensives Unternehmen

Die Gemeinde hatte zur Rettung der alten Gerichtslinde auf dem Propel einen Fachgutachter eingeschaltet (wir berichteten). Dieser hat nun vor Ort die dringend notwendigen Maßnahmen erläutert, die die Grundlage bildeten für den Vortrag des Bürgermeisters im Hauptausschuss. In der Gemeinde ist man sich einig darüber, diesen wichtigen Baum nicht sterben zulassen, sondern seine Lebenszeit durch die vom Gutachter empfohlenen Maßnahmen zu verlängern.

 

Dieses Darstellung macht die Hauptursache der Standgefährdung sichtbar: Die nicht nachbehandelte Stammkopfspaltung kann nun zum Auseinanderbrechen des Baumes führen.

 

 

Daher macht sich eine starke Kürzung  der Hebelarme notwendig. Der Baum wird dadurch zunächst sein breites Dach verlieren.

 

Der Gutachter erläuterte zunächst die Hauptursachen des in letzter Zeit besonders sichtbar gewordenen drohenden Auseinanderbrechens des Baumes, der wohl aus der Zeit des 30jährigen Krieges stammt.

In den 80er Jahren wurde der Baum, der schon immer eine Höhlung im Hauptstamm aufwies, geköpft, die Seitenstämme zurückgeschnitten. Diese Köpfe erhielten dann allerdings in der Nachfolge keine weitere Pflege, so dass sich mehrere den Hauptstamm sehr belastende Seitentriebe entwickelten, die zudem einen starken Mistelbestand aufweisen.

 

Statisch geprüft werden muss, ob schließlich eine Stahlstütz den am meisten bedrohten Teil des Stammes abfangen muss oder ob man dies auch durch eine umfassende Klammer erreichen kann.

 

Zunächst müssen nach dem ersten Treiben des Baumes in diesem Frühjahr die Seitenstämme gekürzt werden. Der Druck auf den in drei Teile zersplitterten Hauptstamm kann nur so abgefangen werden. Dabei werden auch die Misteln beseitigt.

In der Nachfolge muss dann entschieden werden, ob der am meisten abgesplitterte Teil des Hauptstammes eine eigene Stützkonstruktion aus Stahl erhält oder ob eine Klammer um den Hauptstamm dafür ausreichend ist. Auf jeden Fall wird sich das Aussehen der Linde enorm verändern, allein bereits durch das Abschneiden der Seitenstämme. Dies muss aber in Kauf genommen werden, soll der Baum insgesamt gerettet werden.

Nach Einschätzung der Begutachtung besitzt er so viel Lebenskraft, die jetzt vorzunehmenden dringend notwendigen Eingriffe durch neues Wachstum auszugleichen. Hier sollte aber von Anfang an eine fachmännische Nachpflege erfolgen, um solche Entwicklungen wie in den zurückliegenden 30 Jahren zu verhindern. Dann könnten sich noch die nachfolgenden Generationen über die Propellinde freuen.

- Ortschronist -

Mihla, 26. 02. 2014