Volksbrauchtum im Jahreslauf: Die Adventszeit 

Adventszeit ist Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Der Adventskranz bürgert sich mehr und mehr ein, in Kirche und Schule fehlt er nie.

 

Das erste Licht ist bereits angezündet. Da erscheint als sichtbarer Bote des Christkindes der Nikolaus oder Sackhans, ein rechter Kinderschreck!

 

Laut knallt er draußen auf der Straße mit der Peitsche. In den Häusern examiniert er das junge Volk: „Kannst du ein Gedicht aufsagen?“ Den „Guten“ bringt er Äpfel und Nüsse, den „Bösen“ erteilt er eine Lektion mit der Rute, die in jedem Falle die Hauptrolle spielt. Kein Wunder, wenn er sich deshalb keiner besonderen Beliebtheit erfreut!

 

Man sagt: „Wenn die Glocke sieben schlägt,

                 kommt der Niklaus angefegt,

                 mit dem langen Besenstiel,

                 haut die Kinder gar zu viel,

                 gar zu viel ist ungesund,

                 Niklaus bist ein Schweinehund!“

 

Volksbrauchtum im Jahreslauf: Die Adventszeit

 

Bald ist der aufregende Nikolaustag vorbei. Die Hauptsorge der Mutter in den Wochen vor dem Fest ist die Bäckerei. Gott sei Dank -die Schorn- die Stollen, sind geraten!

 

Dies sind längliche brotähnliche Gebilde, bei denen der Teig übereinander geschlagen wird, meist 5 Pfund schwer. An Zutaten wird dabei nicht gespart. Auch die verschiedensten Sorten Plätzchen werden gebacken. Pfefferscheiben und Pfefferkuchen, aber liefern meist die Bäcker der Nachbarschaft oder die hiesigen Kaufleute.

 

Unterdessen kommen alle vier Lichter auf den Adventskranz. Weihnachten ist da! Der Weihnachtsbaum löst nun den Adventskranz ab. Er ist der schönste Schmuck des Festes…

 

Über den Weihnachtsbaum und die Bräuche unserer Vorfahren in der nächsten Ausgabe mehr.

 

Gefunden bei Max Kürschner, 1937, aus Madlungen, neu aufgeschrieben von R. Lämmerhirt,

Mihla

 

 

Mihla, 17. 12. 2014