Ungeahnte Probleme

Wir berichteten bereits über den "Erdfall" auf dem Mihlaer Karl Marx Platz. Nachdem sich nun die Fachleute mit der Thematik beschäftigt haben wird es immer wahrscheinlicher, dass tatsächlich der alte Marktbrunnen der Verursacher ist. Alle anderen Ursachen konnten inzwischen weitgehend ausgeschlossen werden. 

Der Marktbrunnen, sein Standort war früher durch die vier Linden markiert, besaß bis zu seiner Aufgabe vor über 150 Jahren eine Fremdeinspeisung. Dazu wurde von einer Quelle im feuchten Lohfeld eine Holzröhrenleitung verlegt, die den Brunnen mit Frischwasser versorgte. Diese Mitteilung ist aus den Heimbürgenrechnungen zu entnehmen, denn die Gemeinde war für die Instandhaltung des Brunnens zuständig. 

Was aber war vorher? Es kann sein, dass vor dieser Fremdeinspeisung tatsächlich ein Grundwasserbrunnen vorhanden war, der aus unbekannten Gründen versiegte. Nun könnte es sein, dass die Bauarbeiten und der Niederschlag dieses Jahres diesen alten Brunnenschacht ausgespült haben und so die Schottermassen im Brunnenschacht verschwunden sind. Wenn das tatsächlich so ist, dann bleibt das Problem, wie dieser Schacht sicher zu verschließen ist. 

Ein anderes eigentlich unvorstellbares Problem entstand auf dem neu gestalteten Eisfeld. Dort wurden mit dem Abschluss der Baumaßnahme zwei starke Granitpoller zum Schutz des Gehweges und der anschließenden Wohnbebauung aufgestellt und fest in der Erde verankert. Kein Mensch konnte sich bis vor einigen Tagen vorstellen, dass diese Poller jemals umgefahren werden könnten! 

Das ist nun geschehen. Ein Poller wurde umgefahren, dabei glatt ebenerdig "abrasiert". Geschafft hat das ein Baufahrzeug, nun ein Versicherungsfall. 

      
Einer der beiden Poller „Auf dem Eisfeld“ wurde dieser Tage glatt abrasiert. 

Ein anderes Problem stellen die Travertin-Abdeckplatten an den Einfassungsmauern der Lauter dar. An einigen Stellen, dort, wo die Bohrungen für das Geländer vorgenommen wurden, sind die Platten gerissen. Erste Abbrüche sind nun zu verzeichnen. Besorgte Anwohner melden solche Schäden, Danke! Inzwischen sind Ingenieurbüro und Baufirma informiert, haben die meisten der Schäden aufgenommen und es liegt bereits ein Konzept vor, wie diese Mängel beseitigt werden können. Alles fällt nach Auffassung der Gemeinde unter die Rubrik "Gewährleistung" und sollte vor dem nächsten Winter beseitigt sein. 


Eine der schadhaften Stellen an der Lautereinfassung. 

Der feuchte und warme Sommer hat dazu geführt, dass sich der Borkenkäfer in den Nadelholzbeständen nicht nur um Mihla, aber auch in diesem Revier, sehr rasch und sehr umfangreich vermehrt hat. In manchen der aufgestellten Fallen, die von Altförster Büttner betreut werden, ist ein unbeschreibliches Getümmel zu beobachten. Die Forstwirte sind angehalten, alle Maßnahmen zu ergreifen, um die Bestände nicht zu gefährden. Vor allem der Kupferstecher macht Probleme. 


Blick in eine gefüllte Lockstofffalle im Mihlaer Tal. 

Probleme gibt es auch mit der Buchenauer Rohrbrücke. Die Gemeinde ist dort Eigentümer und bei der letzten Prüfung bekam sie einen recht schlechten Wert. Gerade aber der Buchenauer Ortschaftsrat drängt auf den Erhalt dieser Brücke. Eine Umsetzung der Empfehlung der Brückenprüfer würde bedeuten, dass dafür etwa 100.000 € angepackt werden müssten. Dies sieht die Mehrheit des Gemeinderates allerdings als unverhältnismäßig an, denn nach den Erfassungen der Verkehrsbetriebe nutzen am Tage maximal fünf Personen die Brücke in beide Richtungen. Hinzu kommen eventuelle Wanderer oder Radfahrer, aber die haben, so das Argument, bei Ebenau eine völlig neue Bücke bekommen. Deshalb hatte der Gemeinderat vor gut zwei Jahren entschieden, kleinere Reparaturen durchzuführen, um das Bauwerk auch ohne den großen Kraftakt noch einige Jahre nutzen zu können. 

Deshalb haben Gemeindearbeiter in den letzten Tagen schadhafte Holzbelege ausgetauscht. 

  Kleinere Unterhaltungsarbeiten an der Buchenauer Fußgängerbrücke wurden gerade umgesetzt, die generelle Zukunft des Bauwerkes ist aber nach wie vor in Frage gestellt. 

Ein unlösbares Problem stellt in Mihla das Geländer an der Kreuzung Eisenacher Straße-Feldstraße dar. Nachdem mit einem Kostenaufwand von etwa 10.000 € vor etwas über einem Jahr das Geländer nach mehrmaligen Zerstören durch verschiedene Fahrzeuge völlig neu und noch stabiler als bisher errichtet wurde, folgte im Frühjahr die nächste Zerstörung. Seither kündet es völlig verbeult von der Gefährdung der Fußgänger an dieser Kreuzung. Allerdings wurde der damalige Verursacher ermittelt und nunmehr greift, so hofft die Gemeinde, dessen Versicherung. Denn die Widerherstellung würde der Gemeinde nochmals über 5.000 € kosten, ein teures Geländer! 

- Ortschronist -