Der SV Mihla in der Krise? 

Diesen Eindruck konnte am zur Jahreshauptversammlung des größten Mihlaer Vereins am 1. Juni gewinnen. Während vor dem Sportlerheim Vereinseltern mit ihren Kindern den Kindertag feierten, Ballspiele, Speisen und Getränke usw. kamen bei herrlichem Sommerwetter gut an, versuchten im Gebäude 21 Aufrechte die Belange des Vereins zu diskutieren und zu beschließen, immerhin ging es um die Grundlage der Vereinsarbeit, den Neubeschluss der Vereinssatzung! 21 Teilnehmer, darunter noch Ehrenmitglieder und Gäste, noch nicht einmal 7 Prozent der Mitglieder. Eine Abteilung, die Laufgruppe, war gleich gar nicht vertreten, auch der Vorstand nicht vollzählig. 


Zumindest das war ein Erfolg: Kindertag für den zukünftigen Nachwuchs des SV Mihla. 


Vereinsvorsitzender Andreas Böhme (rechts) und Stellvertreter Mike Brückmann während des Berichts. Viele Plätze, auch beim Vorstand, blieben leer. 

Diese Situation klang danach ganz klar im Bericht des Vorsitzenden Andreas Böhme durch. Er wisse, dass er mit seinen Worten bei den Anwesenden die Falschen treffe, aber er zitierte, was einen Verein ausmache. Und davon sei der SV Mihla zurzeit sehr weit entfernt. Viele Mitglieder sehen nur die eigenen Aktivitäten, Zusammenhalt oder gar gemeinsame Vereinsarbeit und Solidarität wären kaum zu entdecken. Die Vorzüge, die der Verein biete, würden gern genutzt, die Belange und Notwendigkeiten des Vereins spielten aber kaum eine Rolle. 

Ausnahme, das wurde ganz deutlich betont, sei die Gymnastikgruppe, die beinahe vollzählig anwesend war. Sie habe durch ihren ständigen Einsatz bei allen Höhepunkten der Vereinsarbeit und der Gemeinde immer ihren Mann (oder besser Frau) gestanden. Allerdings, so Abteilungsleiterin Christiane Daniel, sei das Alter der Gruppe inzwischen mit 70 bis 81 Jahren ein Hinweis, dass man sich auch als "Seniorengymnastikgruppe" bezeichnen könne. 

Leider setzten sich die nicht sehr positiven Mitteilungen auch in den Berichten der anwesenden Abteilungsleiter fort: Fußball, gerade so mit eigener Kraft den Verbleib in der Klasse gesichert, Trainerprobleme, noch immer nicht gelöst, Auflösung von Jugendmannschaften, Spielerprobleme, es ist fraglich, ob zur neuen Saison eine Mihlaer Mannschaft gemeldet wird. Dazu die warnende Meinung von Lothar Meng: "Wenn das geschieht, dann ist es für lange Zeit mit dem Fußball in Mihla vorbei!". Fehlersuche in der Diskussion, durchaus richtige und wichtige Ansätze zum Neuanfang, zur Frage, wie weiter. 

Auch aus der Abteilung Kegeln, immer das Aushängeschild des SV Mihla, waren kritische Töne zu hören. Die 4 Männermannschaften konnten durchwachsene Leistungen erzielen. Die Damenmannschaft würde sich aus der Landesliga zurückziehen und in der nächsten Saison im Kreis als gemischte Mannschaft beginnen. Personalprobleme auch bei den Keglern und im Nachwuchs. 

Im weiteren Verlauf wurde der Finanzbericht gegeben. Hier sieht es durchaus solide aus. Bürgermeister Lämmerhirt ergänzte jedoch in seinem Grußwort, dass dies auch der Tatsache geschuldet sei, dass die Gemeinde viele Kosten, ob die Rasenpflege, die Betriebskosten der Gebäude oder auch Reparaturen übernehme. Dies sei aber auch keine Selbstverständlichkeit für die Zukunft, so betonte er. 

Die neue Vereinssatzung wurde dann nach tiefgründiger Erläuterung durch die Anwesenden beschlossen. 

Wie es nun mit dem SV Mihla weiter geht wird in den nächsten Wochen erkennbar sein. Viel wird davon abhängen, wie es dem Vorstand um Andreas Böhme gelingt, wieder neuen Schwung in die Vereinsarbeit zu bringen. 

- Ortschronist -