Gemeinde Mihla ist nun Eigentümer des „Schwans“ 

Der Kaufvertrag ist unterzeichnet. Seit Anfang August ist die Gemeinde Mihla Eigentümer des Gasthofes „Schwan“. Das seit vielen Jahren ungenutzte Gebäude zeigt bereits seit geraumer Zeit intensive Verfallserscheinungen. Eigentümer war zuletzt der Freistaat Thüringen, da die Erben der letzten Besitzerin den Antritt des Erbes ausgeschlagen hatten. 

Die Gemeinde kaufte den ältesten Mihlaer Gasthof, bereits im 17. Jahrhundert als „Rote“ oder „Weiße“ Herberge erwähnt, für 1 Euro, muss allerdings in einige Grundbuchbelastungen finanziell eintreten. Der Gemeinderat hatte dazu die entsprechenden Beschlüsse gefasst. 

Noch in diesem Jahr kann dann die Gemeinde ein speziell aufgelegtes Förderprogramm nutzen, das in dörflichen Gemeinden den Kommunen die Möglichkeit gibt, Leerstand abzureißen und dadurch neue Entwicklungsmöglichkeiten zu erschließen. Dieses Programm soll nun in Mihla, ähnlich dem Abriss von Haus Trabert am Markt oder dem Wohnhaus in der Münsterstraße 33, zum Einsatz kommen. Das bedeutet, die Gemeinde kann den alten Gasthof abreißen lassen und die Kosten werden zu 100 Prozent gefördert. Dies wird wohl frühestens im Jahre 2020 geschehen, denn für den Abriss sind noch einige wichtige Vorbereitungen umzusetzen. 

Gleichzeitig beantragt die Mihla im Rahmen der Stadtkernsanierung Fördermittel zur Neugestaltung des Bereichs. Geplant haben die Gemeindeväter eine Verbreiterung der Landesstraße, wenn möglich eine Anbindung des Werraradweges durch einen Fußgängerübergang und die Gestaltung der Freifläche eben als Anbindung für Fahrradfahrer und Fußgänger ins Oberdorf und zu den Rad- und Wanderwegen im Nationalpark Hainich. Das genaue Konzept soll im kommenden Herbst entwickelt werden. 

Traurig ist, dass damit die Geschichte eines der ältesten Gasthöfe der Region zu Ende geht. Aber die Wiederbelebung einer gastronomischen Einrichtung an dieser Stelle dürfte kaum möglich sein und eine Maßnahme zur Verkehrsberuhigung in Mihlas Ortslage und eine bessere Anbindung der Radwege im Ort ist für die Gemeinderäte sehr wichtig. 


Aufnahme aus den 30er Jahren. Damals erlebte der Gasthof „Zum Schwan“ eine regelrechte Blüte, heute sind die Gebäude abrissreif. 

- Ortschronist -