Erinnerung an das alte Mihla: Zwei Zigarrenfabriken und die „Darlehenskasse“ 

Im Jahre 1864 ließ ein Justinus Wiener die erste Mihlaer Zigarrenfabrik ins Gewerberegister eintragen. Seitdem entwickelte sich dieser Gewerbezweig mit großer Dynamik. In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es bereits über zehn Fabriken im Ort. Dort wurden auch viele Frauen beschäftigt, allerdings vor allem mit geringen Löhnen und oft auch mit Hausarbeit. Die bekannteste Zigarrenfabrik befand sich auf dem Pfarrmünster. Das Gebäude, zuletzt von den Uhrenwerken Ruhla genutzt, ist noch erhalten.  


Ende der 20er Jahre erwarb die Hamburger Zigarrenfabrik das Betriebsgebäude der früheren Firma Schrader in der Pfarrmünsterstraße. Die Postkarte zeigt ein Foto der Belegschaft vor der größten Mihlaer Zigarrenfabrik dieser Jahre. 

Eine weitere Zigarrenfabrik ist als Ansicht auf einer Postkarte erhalten, die Fabrik von Adam Lämmerhirt in der sogenannten „Darlehenskasse“, Kreuzung Ecke Schornstraße – Lauterbacher Straße. 

Das Gebäude erhielt seinen noch heute bekannten Namen jedoch durch die dort untergebrachte erste Mihlaer Bank, die Genossenschaftsbank, im Volksmund eben „Darlehenskasse“ genannt.

Sie wurde im Jahre 1893 als erste Mihlaer „Bank“ durch den Darlehenskassenverein gegründet.  Viele Jahre hatte dieser seinen Sitz in der „Darlehenskasse“, dem stattlichen Gebäude an der Kreuzung Lauterbacher Straße - Schornstraße. Gründungsvater und langjähriger Vorsitzender war Pfarrer Kötschau. 


Hier die Darlehenskasse. 

- Ortschronist Mihla -